Eine Kritik von Leimbacher-Mario (Bewertung des Films: 7 / 10) eingetragen am 29.06.2022, seitdem 208 Mal gelesen
Todesfalle Titelerwartung
Satte acht Teile hat es gedauert, bis Jason mal weiter weg vom Camp Crystal Lake kommt. „Jason Takes Manhattan“ nahm die verlockend klingende Ausgangslage und… lässt Jason erstmal fast unverschämte zwei Drittel auf einem Boot sein Unwesen unter Abschlussjahrgänglern treiben. Seit wann sein See eine Verbindung zum Ozean hat, lässt man als Fan mal ganz geschmeidig und schmunzelnd unter den Tisch fallen. Ansonsten kommt unser liebster Maskenmann nach einigen On- sowie Offscreen-Kills endlich an, in der Stadt, die niemals schläft… und raubt dem Gesindel dort noch mehr als sonst für ein paar launige Minuten den Schlaf!
Ist „Part VIII“ doch weithin als heftiger Contender für den „schwächsten Freitag“ bekannt, der erst nach über 60 Minuten (!) sein Versprechen einlöst… Warum mag ich ihn trotzdem ganz gerne? Gute Frage. Wie das öfters mit „soft spots“ für ein gemeinhin verschrienes Werk ist, lässt sich das nicht immer ganz schnell erklären. Kane Hodder im Zenitmodus ist mit Sicherheit ein Grund, der laut Mythos sogar seine komplette Drehzeit in NYC „in character“ blieb und die Leute mit seinem Kopfrehen verzückte. Es gibt einen spektakulären Boxkampf gegen Jason, der Busta Rhymes in Halloween aber mal ganz alt aussehen lässt. Die Darstellung New Yorks ist rauchig, schmutzig und absolute Anti-Werbung für diesen damals noch vollkommen heruntergekommenen Schmelztiegel. Das Setting wirkt immer eingeschränkt und beklemmend, egal ob auf Wasser oder zu Land. Einige Kills sind erste Sahne. Es rockt, es synthie'et, es spritzt und es kreischt. Der Wechsel in seiner Umgebung tut Jason und dem Franchise gut. Die hauptsächliche Protagonistin ist ganz sweet (auch wenn ihre psychische Connection zu Jason arg weit hergeholt ist). Peter Mark Richman ist ein wirklich fieser Onkel. Die Oneliner sitzen („Welcome To New York!“). Und besagtes New York spielt am Ende doch noch seinen faszinierenden Fäkaliencharme aus. Ich hoffe all das reicht, um meine Liebe (zumindest als Guilty Pleasure) zu „Friday The 13th: Part 8 - Jason Takes Manhattan“ zumindest einigermaßen zu unterbauen. Und wenn nicht: mir ehrlich gesagt egal ;)…
Fazit: Jason trifft Titanic - ich mag „Jason Takes Manhattan“ ziemlich dolle! Cheesy, rockig, dampfend. Selbst wenn es (damals) natürlich sehr enttäuschend gewesen sein muss, wie wenig Zeit wirklich am Big Apple verbracht wird. Verstehe ich. Schon was Etikettenschwindel. Dennoch: insgesamt launig-knorkige Schlachtplatte - nur eben die meiste Zeit auf hoher See!
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