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Genova a mano armata (1977)

Eine Kritik von GeneralUnsichtbar (Bewertung des Films: 8 / 10)
eingetragen am 21.07.2008, seitdem 593 Mal gelesen



Junge, Junge, ein Poliziotto, der es bisher nicht nach Deutschland geschafft hat? In was für einer Welt leben wir denn???

Dieser relativ unbekannte Actionkrimithriller von Mario Lanfranchi (dem geneigten Italofan durch 'Django-Unbarmherzig wie die Sonne' bekannt) ist eine wahre Entdeckung und kann sich durchaus mit den bekannteren Genrevertretern eines Umberto Lenzi messen lassen! Schließlich kommt hier einiges an Potential zusammen. Da hätten wir zum einen die Darsteller: Tony Lo Bianco (aus Brennpunkt Brooklyn), Adolfo Celi & Maud Adams (James Bond lässt grüßen), Yanti Sommer (extrem ungewöhnlich: in Herrenanzug mit kuuurzen Haaren alà David Bowie/Annie Lennox, zudem wild rumballernd und -fluchend) etc.
Dazu ein Score von the master himself Franco Micalizzi, obwohl ich sagen muss, dass ich die süßen Melodeien dieses Streifens schon mal in 'Italia a mano armata' vernahm, zudem wurden sie hier vom Herrn Blonksteiner arrangiert, was die Vermutung: 'Micalizzi: "Okay, ich mach eine Komposition, die ihr meinetwegen für 2 verwenden könnt, aber den teureren Streifen (Anm. d. Autors: nicht DIESER hier) verton ich, den anderen kann ein anderer machen."', laut werden lässt. Nichtsdestotrotz, super...
Zur Story: HALT, HALT, HALT, vorweg erstmal jenes: Aufgrund der nicht allzu knappen Rarheit dieses Spielfilms existieren nur recht wenige Bezugsquellen. Es scheint irgendwo da draussen eine französische VHS rumzugeistern (Info aus der Imdb: der Film war sehr populär in Frankreich), aber ich musste mich mit einem italienischen Fanclubprodukt zufriedengeben, bei dem bildtechnisch eine recht ramponierte 35mm-Kopie des Films von einem Fernsehbildschirm aus mit einer Kamera aufgenommen wurde(!). Sieht trotzdem okay aus (!). Will heissen: Das Material wird von Bildfehlern überflutet, 'you name it, we got it': Filmrisse en masse, Regensturm-artige Streifenkolonien, Dropouts, Schwarze Markierungskreise und weisse Sterne, Sekunden der Unschärfe und *FILMRISS* durchgängig... Die Filmrollen sind so dermaßen zerstört, dass von den auf imdb angegebenen Laufzeiten zw. 92 und 95 Min. nur noch kanpp 77 übrigbleiben (trotz mithilfe einer aus Betamax-Quelle eingefügten Szene + selbstgebastelten Abspanns). Gut, dass da englische Subs mitgeliefert wurden, aber selbst die kommen aufgrund der Tonsprünge manchmal nicht hinterher, Beispiel: "(?) Marked"...
Verständlich, dass der Handlung dadurch allzu große Löcher gerissen werden. Im Grunde geht es um einen typischen amerikanischen Above-the-Law-Cop (Lo Bianco), dem es dank italienischer Vorfahren nach Genova verschlägt, wo er sich eines Kidnapping+Mord-Falls annimmt (erfährt man als Zuschauer dieser Fassung erst nach 30 Minuten) und sich dabei mit der örtlichen Polente, repräsentiert durch Adolfo Celi, anlegt. Jedoch hat er fortwährend mit versuchten Mordanschlägen auf seine eigene Person zu kämpfen und wie es sich für einen Italo-Thriller gehört, wird hier weder auf die obligatorischen Carchases, Fist-offs in einer Lebensmittelfabrik/Bar und der guten, alten MP verzichtet. Doch auch der typisch zynische Humor kommt nicht zu kurz, dieser leuchtet erfreulicherweise immer auf, wenn Lo Bianco & Celi sich mal wieder fortwährend zufällig über den Weg laufen. Natürlich darf da auch nicht die Lovestory, die in Wirklichkeit keine ist, zwischen Maud Adams & Lo Bianco fehlen und erst recht nicht die Bumsfreundin, die im Block unseres Protagonisten haust. Dann gibt's da noch die Bösewichte, kennt man ja: Ausländischer Drogendealer (frappierende Ähnlichkeit mit Giuliano Gemma übrigens) plus Extraschergen, allen voran Yanti Sommer als hermaphrodite Koks-amazone, direkt aus den 80ern. Leider Gottes wird ihrem Charakter nur wenig Raum gelassen, da hätt ich gern mehr gesehen. Allein wie sie Tomas Milian oder Patrick Bateman-gleich einen vollbepackten Bus mit ner MP bedrohend zusammenschreit ist schon ein Highlight für sich. Aber naja, wer weiß, vielleicht bietet ja die ungekürzte Version da mehr...

Trotz all dieser schlechten Anschauungsumstände, die ich vorhin erwähnt habe, kann man diesen Film geniessen. Man bekommt alles, was an einem Poliziotto gut ist, auch hier, immer zum richtigen Zeitpunkt und vorallem: reichlich. Langeweile verlässt für 77 Min. den Wortschatz. Hinzu kommt noch eine -erst durch brutale Filmrisse möglich gemachte- Prise Überraschung, wenn Lo Bianco sich binnen einer Sekunde von Ort zu Ort morpht. Das hat schon was Absurd-Komisches an sich und kann sich in dieser Hinsicht mit Filmriss-Meisterwerken wie 'Dracula im Schloss des Schreckens' oder 'Einem beliebigen Schier-Film' messen lassen.

Rasant, wild, brachial und rustikal. Ein Film, der jedem Italo-Filmfan das Herz hochschlagen lässt. Empfehlenswert, solide und so herrlich nostalgisch. Superlative, Superlative, Superlative...


An eine deutsche VÖ auf DVD ist momentan wohl kaum zu denken, es gibt schliesslich noch nicht mal einen ordentlichen internationalen Release, den dieser Film doch so dringend nötig und verdient hätte. Man stelle sich nur vor, er wäre schon damals hier synchronisiert worden. All diese Möglichkeiten...Ich hätte Tommi Piper für Lo Bianco vorgeschlagen, obwohl...das ginge ja immer noch. Oder eine knallige Brandt-Synchro, mann-o-meter, die Optionen sind astronomisch!

Jemand muss diesen kleinen Diamanten endlich aus der Versenkung holen!


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