Ein Kurzkommentar von Asbestos (Bewertung des Films: 4 / 10) eingetragen am 18.09.2009
Der große Roman von Günter Grass gilt als ein Meisterwerk der deutschen Nachkriegsliteratur, welches nicht zuletzt aufgrund seiner drastischen und freizügigen Schilderungen von hässlichen Details auch stark polarisierte. Zwar wurde der Film sehr positiv von den Kritikern aufgenommen und ist zumindest bis in die kleinste Nebenrolle ideal besetzt, doch sämtliche gesellschaftskritischen Anspielungen, welche das Buch überhaupt erst so lesenswert machten, wurden nicht in das neue Medium hinüber transportiert, so dass fast die gesamte intellektuelle Dimension der Vorlage nun fehlt. Darum ist Oskar in der Verfilmung kein kluger Beobachter seines Umfelds mehr, sondern nur noch ein merkwürdiger, introvertierter, abwechselnd krächzender und kreischender Gnom, der sich durch die NS-Zeit wuselt. Der Film alleine funktioniert also nicht. Ohne vorhergehende Lektüre des dicken Schmökers bleibt er sinnlos.
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