Eine Kritik von McHolsten (Bewertung des Films: 8 / 10) eingetragen am 21.01.2004, seitdem 889 Mal gelesen
John Carpenter greift nach längerer Schaffenspause und Jahre nach „Der Exorzist“ oder „Das Omen“ das Thema „Satan“ auf, geht die Thematik aber anders an, versucht den Teufel mit der Quantenphysik zu erklären. Diese vielleicht Anfangs etwas komplizierte und vielleicht etwas wirre Grundidee sollte Freunde gut gemachter Horrorfilme jedoch nicht abschrecken. Meines Erachtens nach dürfte dies immerhin der stärkste Film von Carpenter sein.
In einer Gemeinde in Los Angeles stirbt ein Pfarrer, seine Hinterlassenschaft ein bis dato Jahrhunderte lang gut gehütetes Geheimnis. In einer längst geschlossenen Kirche hat die „Bruderschaft des Schlafes„ einen Zylinder mit dem materialisierten Bösen in Verwahrung - und nach sieben Millionen Jahren versucht es seinen Weg nach draußen zu finden. Ein befreundeter Pfarrer (Donald Pleseance) will nach jahrelangem Schweigen dieses Geheimnis der Menschheit offenbaren - jedoch nicht ohne schlaghaltige Beweise. Daher bittet er einen befreundeten Physiker (Victor Wong) sich mitsamt seinen Studenten in der Kirche einzunisten und Forschungen an dem Objekt zu betreiben…
John Carpenter hat mit "Fürsten der Dunkelheit" wieder einmal bewiesen das Horror nicht zwangsläufig anspruchslos sein muss, sondern sich auch intelligent verpacken lässt. Dabei konzentriert er sich mehr auf die psychologische Ebene des Grauens und reduziert blutige Effekte auf ein Minimum. Dennoch ist der Film auch auf physischer Ebene sehr hart, da die wenigen F/X recht gut gemacht sind und auch dementsprechend wirken. Besonders die Maske des personifizierten Bösen ist sehr gelungen und unterstreicht perfekt das satanische Treiben.
Von Anfang an weiß der Film eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen, viele kleine Details wie z.B. der über der Sonne stehende Mond lassen erahnen das Böses auf die Menschheit zukommt. Doch obwohl Zeichen gegeben werden wird der Zuschauer im Dunkeln gelassen, die perfide Bedrohung langsam aber sicher weiter aufgebauscht. Spätestens als die Leute in der dunkeln Kirche gefangen sind, macht sich auch das Gefühl der Beklemmung bei den Zuschauern breit; man fiebert mit, fühlt sich unwohl. Dies liegt neben dem minimalistischen, aber dafür extrem bedrohlichen und subtil Sound an der Farbgestaltung des Filmes. Zum einen wären da einmal die kalten bräunlichen Farbtöne der Kirche mit ihren engen Gängen und Nischen, zum anderen die giftiggrüne, zirkulierende Flüssigkeit des Zylinderinhaltes.
Auch das gute Schauspiel trägt zur Atmosphäre bei: Donald Pleseance als verzweifelter Priester, der selber nicht ganz glauben kann was er sieht und die Gesetzmäßigkeiten seiner Kirche in Frage stellt, weiß zu gefallen. Auch „Altdarsteller“ Victor Wong - der Leiter der Studenten - brilliert. Da fallen die jüngeren Darsteller etwas ab, sind aber immer noch so bemüht und präsent, so das man starke Emotionen für sie empfindet. Lediglich Dennis Dun als Sprüche klopfender Student fällt etwas ab, Alice Cooper als Oberhaupt der Obdachlosen strahlt trotz stummer Rolle eine ziemlich energiegeladene Aura aus.
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