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Tal der Wölfe - Irak (2006)

Eine Kritik von Onkel (Bewertung des Films: 3 / 10)
eingetragen am 19.02.2007, seitdem 906 Mal gelesen



Mir ist nicht klar, weswegen "Tal der Wölfe" in den Medien so kontrovers diskutiert wurde, warum auch noch lange um die Freigabe des Films gefeilscht wurde. Serdar Akars Machwerk trägt die "KJ" völlig zu Recht, unzwar vor allem deswegen, weil der Film massiv anti-amerikanische, anti-westliche Propaganda verbreitet und gleichzeitig gefährlich türkischen Nationalismus predigt. Ideal, wenns um einen baldigen EU-Beitritt geht!

Anspruch ist da zu keiner Zeit auch nur im Ansatz auszumachen, ebenso verärgert die wirre und selten logische Geschichte massiv. Anscheinend hatten die Macher die famose Idee, jedem bekannte Szenen, wie beispielsweise die Foltergefängnisszenen aus Abu Ghraib um die US-Soldatin Lynndie England oder rücksichtslose Hausdurchsuchungen als Kernszenen nachzustellen und somit kritische Aktualität vorzugaukeln. Der große Rest der Story wurde dann einfach pro forma drumherumgepackt, wobei ich keine treffende Inhaltsangabe bieten kann - denn durchgehend verstanden hab ich den Film irgendwie nicht wirklich. Aber im Groben gehts wohl um türkische Nationalisten äh Idealisten, die im Sinne der guten Sache gegen korrupte und rücksichtslose amerikanische Schlächter in "Desperado"-Manier zu Felde ziehen.
Nette Idee, ja, und ein Kern Wahrheit mag da auch drin sein. Man könnte über das Thema Irak und amerikanische Fehltritte wohl tatsächlich einen guten Film drehen. "Tal der Wölfe" scheitert jedoch so ziemlich auf ganzer Linie. Abu Ghraib"-Highlightszenen" und Konsorten (ein Knaller auch das Gebet (!) des bösen Amerikaners) wirken derart übertrieben, einseitig und schlecht gespielt, dass man schon fast losjohlen möchte - würde einem nicht doch irgendwie das Lachen im Halse stecken bleiben. Ernst nehmen kann man das Gezeigte jedenfalls zu keinem Zeitpunkt. Vielmehr fühlt man sich passagenweise in ein zweitklassiges Propagandavideo für potenzielle Freiheitskämpfer hineinversetzt - so unerträglich platt und reflektionslos kommt der Film daher.

Wer jetzt wenigstens darauf hofft, einen technisch hochwertigen Actionstreifen serviert zu bekommen, der wird auch meist enttäuscht aus der Wäsche gucken. Regisseur Serdar Akars liefert zwar insgesamt solide Arbeit ab, aber Drehbuch und Budget versalzen die Suppe bis beinahe zur Ungeniessbarkeit. Wie gesagt, logische Zusammenhänge gibt es nicht wirklich - der Brüller ist hier wohl die Bombendrohung im Luxushotel - und das knappe Budget macht sich ebenso an allen Ecken und Kanten bermerkbar. Ironischerweise noch am wenigsten bei den Handfeuerwaffen aus amerikanischer, teilweise auch deutscher Produktion. Aber dann ist das Ende der Fahnenstange schnell erreicht: Amerikanische Militärfahrzeuge standen freilich nicht zur Verfügung und so improvisierte man mit irgendwelchem notdürftig hergerichteten Schrott. Selbst für amerikanische Schutzhelme und hochwertige Gebäude-Inneneinrichtungen hats nicht gerreicht.

Gereicht hats aber für eine gute Portion Kunstblut. Nicht unbedingt im Bezug auf die halbwegs brauchbaren Schiesserreien, sondern primär hinsichtlich verstümmelter Leichen und böse zugerichteter Bombenopfer.
Diese Szenen, vor allem der Selbstmordanschlag auf einem belebten Platz, gehören immerhin zu den hochwertigeren des Filmes und erreichen tatsächlich ein semi-dokumentarisches Niveau. Man fühlt sich als Zuschauer unmittelbar an die täglichen Nachrichtenbilder aus dem Irak erinnert und auch in Sachen Inszenierung wissen diese Momente durch Bildverfremdungen und kompromisslose Aufnahmen zu punkten.

Dennoch: 95% der knapp 120 Filmminuten taugen nichts. Die Message des Films ist bereits nach dem unglaublich engstirnigen Prolog klar, ebenso der Grad der Charakterzeichung und die Klischeedichte. Ich kann mich nur fragen, wie sich
die Ex-Actionstars Gary Busey und Billy Zane als abgrundtief sadistische Scharlatane für diesen lediglich aus technischen Gründen gerade noch ansehbaren Brandsatzfilm hergeben konnten. Da kann nur extreme Geldnot den Ausschlag gegeben haben! Über die restlichen Darsteller will ich keine weiteren Worte verlieren...

Die Ehre gebietet es: Legt sie alle um, die amerikanen Unmenschen und Ausbeuter als allererstes! "Tal der Wölfe" betreibt gefährliche, anti-westliche Hetze, die ein junges und unbedarftes Publikum sicherlich auch erfolgreich erreichen kann. Als halbwegs gebildteter Erwachsener kann man nur ungläubig den Kopf schütteln, wie ein solcher Film hierzulande überhaupt eine derartige Bühne bekommen konnte.


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