Eine Kritik von Dr. Phibes (Bewertung des Films: 7 / 10) eingetragen am 14.07.2002, seitdem 772 Mal gelesen
Wenn man mal so durch die Videothek läuft, keinen Plan hat, was man ausleihen soll, dann guckt man einfach mal, welche Filme häufig ausgeliehen sind. So war es bei „The Gift“ und wenn dann da noch Katie Holmes auf dem Cover steht, nimmt man den Film einfach mal mit und erhofft sich was...
In einer ziemlich kleinen amerikanischen Stadt lebt die Hellseherin Annie Wilson (Cate Blanchett) mit ihren drei Kindern. Da ihr Mann vor einem Jahr starb, muss sie von einer kleinen Rente leben. Da Annie hellseherische Fähigkeiten hat, kommen viele Menschen zu ihr, um sich die Karten legen zu lassen. Da wäre z.B. Valerie Barksdale (Hilary Swank), die ständig von ihrem Mann Donnie (Keanu Reeves) verprügelt wird. Als Annie ihr rät, ihren Mann endlich zu verlassen, bekommt es Annie mit Donnie zu tun, der von da an sie und ihre Kinder tyrannisiert. In dem leicht trotteligen und unter einer Kindheitserinnerung leidenden Buddy Cole (Giovanni Ribisi) hat sie einen weiteren „Patienten“ und einen Freund.
Richtig gefordert wird Annie allerdings, als die Verlobte von Wayne Collins (Greg Kinnear) verschwindet, Jessica King (Katie Holmes). Da die Polizei keinen Erfolg hat, klammern sich ihr Vater und Wayne an Annie. Annie kann auch bald erste Erfolge verzeichnen und alle deutet darauf hin, dass Donnie der mögliche Täter ist. War er es aber wirklich und ist es nicht nur ein Racheplan von Annie? Und das Jessica nicht die Treue in Person ist/war, beschäftigt Annie auch...
Sam Raimi dreht einen Thriller? Der Sam Raimi, der uns Filme wie Tanz der Teufel beschert hat? Ja, er hat es getan und das sogar wirklich gut.
Die Hauptrolle mit Cate Blanchett ist sehr gut besetzt, sie spielt die Rolle sehr einfühlsam und man nimmt ihr ihre Rolle sofort ab. Dazu ein fabelhafter Giovanni Ribisi, den ich vorher nur aus „Wunderbahre Jahre„ kannte, überzeugt ebenfalls als eine Art Gestörter, der aber dennoch ein netter Kerl ist. Hilary Swank hat eigentlich mehr damit zu tun, geprügelt zu werden und dumm aus der Wäsche zu schauen, sehr viel musste sie für ihre Rolle nicht tun.
Krönung ist Keanu Reeves als brutaler Ehemann, der seine Frau schlägt. Hinter einem verfilzten Bart durfte sich Keanu wohl mal richtig austoben, nur abnehmen kann man Keanu die Rolle nicht wirklich, passt einfach nicht zu ihm, aber man hält es aus.
Leider viel zu wenig taucht Katie Holmes auf. Wenn Katie aber auftaucht, schlagen Männerherzen höher, ein wahrer Augenschmaus die Gute. Dazu spielt sie endlich mal ein Luder, welches sexy durch die Gegend läuft und sogar mit nackten Tatsachen erfreut. Danke Katie!
Der Film lebt mehr von seiner Atmosphäre, die Gewalt spielt sich im Kopf des Betrachters ab, obwohl gerade durch die gelungenen Soundeffekte Schockeffekte nicht selten sind.
Raimi verlegte einen Teil der Geschichte wieder in einem dunkeln Wald, wie wir es schon aus Tanz der Teufel kennen, was zusätzlich zu einer unheimlichen Atmosphäre führt.
Einzigster großer Kritikpunkt ist meines Erachtens das unspektakuläre Ende. Kann man am Anfang noch munter mitraten, wer der Mörder ist, so wird es am Ende schon frühzeitig aufgelöst, was die Spannung des ansonsten sehr mitreisenden Thrillers arge trübt. Dennoch gibt es dann noch eine kleine Überraschung, was das Ende dann doch noch mystischer erscheinen lässt.
Fazit: Gelungener Thriller, besser als so manches, was ich bis in letzter Zeit gesehen habe. Hätte man sich beim Ende noch ein wenig mehr Mühe gegeben, so wäre es ein absoluter Thriller geworden. So reicht es leider nur zu einem gut bzw. 7 Punkte. Katie Holmes Fans können heimlich einen halben Punkt draufsetzen, denn Katie ist hier einfach göttlich.
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