Eine Kritik von Tool (Bewertung des Films: 7 / 10) eingetragen am 27.08.2002, seitdem 573 Mal gelesen
Kleiner Psychothriller von "Tanz der Teufel"-Regisseur Sam Saimi...
Annie Wilson (Cate Blanchet) ist verwitwet und Kartenlegerin. Damit verdient sie sich in den kleinen Dorf ihr Geld, um ihre drei kleinen Kinder zu versorgen. Darüber hinaus sieht sie nachts mysteriöse Dinge. Als kurz darauf Jessica (Katie Holmes), die Verlobte des Schuldirektors, spurlos verschwindet und sie eine Vision hat, dass sie mit einer Kette umgeben im Teich vom aggresiven Donnie Barksdale (Keanu Reeves) liegt, geht die Polizei der Sache auf die Spur. Und tatsächlich hatte Annie Recht. Donnie wird also festgenommen. Kurz nach der Verhandlung kommt Donnies Frau (Hilary Swank) zu Annie und möchte sich die Karten lesen lassen, wie es denn weitergeht. Ab diesem Zeitpunkt hat Annie Zweifel, ob Donnie überhaupt der Mörder Jessicas war. Bis sich die Zweifel in Überzeugung wandeln...
"The Gift" ist das letzte unkommerzielle Werk, das Sam Raimi vor "Spider-Man" abgeliefert hat. Ich persönlich hoffe auch, dass er nach "Spider-Man" wieder zu seinem alten Stil zurückkehren wird, aber man weiß ja bekanntlich, dass von Zeit zu Zeit jeder vom Kommerz ergriffen wird. "The Gift" ist auf jeden Fall ein recht überzeugender und unterhaltsamer Film. Mal ein Krimi, dann ein Thriller, dann ein Horrorfilm und teilweise sogar ein Gerichtsfilm. Da ist Kurzweile geboten, wobei der Genremix bei weitem besser passt wie der bei "Pakt der Wölfe". Vielmehr tut er "The Gift" sogar recht gut. Am Anfang sieht man eine ähnliche Aufnahme wie bei Raimis Meisterwerk "Tanz der Teufel", eine Kamerafahrt durch ein sumpfartiges Gebiet, von Wäldern umgeben. Danach wird kurz auf die Person der Annie Wilson eingegangen, dass sie ihren Mann bei einer Explosion verloren hat und sie ihr Geld durch Karten lesen verdient. Der Film setzt eher auf Atmosphäre als auf Schock- oder Goreeffekte. Letztere tauchen gar nicht auf. Ist aber alles andere als schlimm, "The Gift" wird dadurch düsterer und spannender. Und der Schluss zählt meiner Meinung zu den besten, die ich in letzter Zeit zu Gesicht bekommen habe. Wenn man den Film bis dahin gut verfolgt hat, wird er sogar noch besser durch ein paar Kleinigkeiten.
Die Schauspieler sind alle überzeugend, irgendwie ist jeder in dem kleinen Dorf verrückt. Sei es Keanu Reeves, Giovani Ribisi, Hilary Swank oder auch Cate Blanchett selber, der man richtig ansieht, dass sie sehr zerbrechlich ist.
"The Gift" ist einer der besseren Filme, die in letzter Zeit in die Videotheken gekommen sind. Wie auch schon in "Ein einfacher Plan" schafft Raimi es wieder, aus einem tristen Alltag einen fesselnden Psychothriller zu machen. Wirklich beängstigend. Dadurch wird der Film zum überdurchschnittlichen Werk und bekommt daher 7/10 Punkte.
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