Zolushka (1947)
Wer stärker vom Classical Hollywood geprägt ist, der dürfte – wenn es um das Märchen vom Aschenputtel oder Cendrillon geht – vor allem an Disneys "Cinderella" (1950) oder Charles Walters' "The Glass Slipper" (1955) denken; wer eher vom Sowjetfilm geprägt ist, dürfte sicherlich an Nadezhda Kosheverovas "Zolushka" denken, der am 16. Mai 1947 uraufgeführt wird im November auch in der DDR zu sehen ist, um in den 50er Jahren auch in Westdeutschland gezeigt zu werden. "Zolushka" ist einer der großen russischen fantastischen Filme seiner Zeit neben Aleksandr Rous "Kashchey bessmertnyy" (1945) oder Aleksandr Ptushkos farbigem "Kamennyy tsvetok" (1946), dessen Popularität dieser (späterhin noch eingefärbte) s/w-Film nicht zu wiederholen vermochte. Dennoch hat sich "Zolushka" mit seinen fantasievoll-wunderbaren, künstlichen Kulissen und Hintergrundmalereien sowie mit rasant wachsenden Kürbissen und Stopptrick-Kutschen, ja selbst noch mit Blumenmeer und sonnenlichtdurchflutetem Prunkfenster seinen Klassikerstatus sichern können; zumal Kosheverova in den Hoch- und Spätphasen des sowjetischen Märchen- und Kinderfilms weitere abendfüllende Märchenfilme vorlegte, mit denen Teile des deutschen Publikums heute vielleicht noch etwas mehr persönliche Erinnerungen verbinden: "Staraya, staraya skazka" (1968), "Kak Ivanushka-durachok za chudom khodil" (1976), "Solovey" (1979) oder "Oslinaya shkura" (1982) etwa. "Zolushka" erscheint im direkten Vergleich sicherlich hochwertiger in seiner Melange aus Humor, Romanze, Musik und Tanz, Märchenhaftigkeit und ironisierter Naivität – und ist seit nunmehr vier Jahren bei Icestorm für kleines Geld als deutsche Synchronfassung auf DVD erhältlich: Eintrag von Insidiousxx
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Zum heutigen Weltkindertag etwas Familientaugliches…
Sowohl die Uraufführung als auch die deutsche Erstaufführung passen indes terminlich nicht so recht; aber Nadezhda Kosheverovas 120. Geburtstag immerhin fällt auf den kommenden Freitag.