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von PierrotLeFou

Vor 75 Jahren: Lang auf Hitchcocks Spuren

Stichwörter: 1940er Bennett Drama Jubiläum Klassiker Kriminalfilm Lang Noir Spielfilm Thriller USA

Secret Beyond the Door (1947)

Als Fritz Lang in den 20er Jahren seine großen Meisterwerke drehte, da war der ungefähr zeitgleich zum Film gekommene Alfred Hitchcock in England gerade dabei, erste Filme zu drehen, die zwischen gehobenem Durchschnitt und guter Qualität lagen, aber noch nicht jene Höhen erreichten, die sein Hauptwerk ausmachen. Dessen Beginn hatte in den 40er Jahren schon eingesetzt, derweil Lang in den USA zwar mit ordentlich bis ziemlich guten noirs bestach, aber nicht mehr die Größe seiner Stummfilmerfolge erzielte. Es verwundert daher nicht, dass ein Fritz Lang mit dem am 24. Dezember 1947 uraufgeführten "Secret Beyond the Door" an Hitchcock-Erfolge wie "Suspicion" (1941) oder "Shadow of a Doubt" (1943) anknüpfen sollte, in denen in jungen Frauen der Verdacht keimt, dass der perfekte Gatte oder gute Onkel ein düsteres Geheimnis hüten würde; vor allem "Rebecca" (1940), in dem eine Frau im Anwesen ihres Mannes, in dem dessen erste Frau einst verstarb, ein großes Unbehagen entwickelt, hallt hier wieder. Und auch ein "Spellbound" (1945) mit seinen surrealen Traumbildern. Doch mit diesen knüpft Lang zugleich an sein eigenes Werk an, an einen "Der müde Tod" (1921) inbesondere, dessen Episodenhandlung hier vage wiederhallt in den Räumlichkeiten des Familienanwesens eines Ehemanns, in denen die Tatorte realer Morde nachgestellt sind; was der frisch verheirateten Celia (Joan Bennett) wenig behagt – inbesondere als sie das titelgebende Geheimnis hinter der einzig verschlossenen Tür enthüllt und nun um ihr Leben fürchtet. Doch auch Lang gibt solch einem Blaubart-Stoff einen Dreh, führt die Richtung eines "Spellbound" fort, nimmt einen "Psycho" (1960) vorweg... Wie "Spellbound" auch muss "Secret Beyond the Door" angesichts heutiger Seherfahrungen etwas naiv wirken; mit ausreichendem Einfühlungsvermögen in die Kinokultur der 40er Jahre erhält man jedoch grundsolide Unterhaltung mit teils einprägsamen Bildern.
Bei Filmjuwelen / Al!ve ist der Noir-Klassiker seit bald zehn Jahren hierzuland preiswert auf DVD zu erhalten: Fassungseintrag von Film-Schlumpf


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