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von PierrotLeFou

Vor 75 Jahren: Leinwanddebüt für Christopher Lee unter dem späteren Bond-Regisseur Terence Young

Stichwörter: 1940er Auric Drama Gothic-Romance Großbritannien Jubiläum Klassiker Lee Liebesfilm Literaturverfilmung Massie Spielfilm Young

Corridor of Mirrors (1948)

Zwei Größen des britischen Genrefilms: Christopher Lee, seit "The Curse of Frankenstein" (1957) und "Dracula" (1958) das Aushängeschild der Hammer Studios neben Peter Cushing, und Terence Young, seit "Dr. No" (1962) dreimaliger Bond-Regisseur, der auch ansonsten noch etliche britische (Agenten-)Thriller drehte. Lee, Jahrgang 1922, und Young, Jahrgang 1915, erlebten relativ zeitnah ihren jeweiligen Durchbruch, waren aber fast schon eher Parallel-Phänomene ohne Schnittstellen; bloß beim jeweiligen Debüt bekamen sie es miteinander zu tun: In dem am 23. Februar 1948 uraufgeführten "Corridor of Mirrors" hatte Lee seinen ersten Leinwand-Auftritt, für Young war es die erste eigene Film-Regiearbeit. Lee spielte indes bloß eine kleine Rolle in diesem Film, der aber mit seinen gothic-Anklängen dessen Karriere stärker vorwegnehmen wird als diejenige Youngs: Youngs Thriller schauten nach vorne, blickten auf gesetzte Ziele und den Weg dorthin, auf die Tat im Hier und Jetzt; Lees Filme schwelgten vor allem in der Vergangenheit, waren in ihr angesiedelt oder doch von Flüchen aus der Vergangenheit, von Traditionen und fatalen Wiederholungen durchdrungen. In "Corridor of Mirrors" ist es nach einem Roman von Christopher Massie ein altes Gemälde, das einen Künstler in seinen Bann zieht: Die Porträtierte will er in einem früheren Leben geliebt haben; im jetzigen Leben will er in der weiblichen Hauptfigur ihre Reinkarnation gefunden habe. An diesem Bild von ihr und sich selbst arbeitet er sich nun ab; ein Spiegelkorridor, der – wie in "Citizen Kane" (1941), einem gewichtigen Klassiker über den Hall Vergangenheit – der Selbstwahrnehmung dient und zugleich vom Ich ins unendlich Ferne überführt, gerät sinnigerweise zum Sinnbild in dieser gothic romance... für die der Franzose André Thomas die Kamera bewerkstelligte, derweil sein berühmter Landsmann Georges Auric die Filmmusik beisteuerte.


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