Brief einer Unbekannten (1948)

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von PierrotLeFou

Vor 75 Jahren: Ophüls’ Schönster – nach Stefan Zweig

Stichwörter: 1940er Dozier Drama Fontaine Jubiläum Klassiker Liebesfilm Literaturverfilmung Ophüls Spielfilm USA Zweig

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Letter from an Unknown Woman (1948)

Seit über 30 Jahren gehört sie nun schon zur National Film Registry: Max Ophüls' Verfilmung von Stefan Zweigs Novelle "Brief einer Unbekannten" (1922). Ohüls' Umsetzung, die am 28. April 1948 erstmals über die Leinwände lief, ist bis heute die bekannteste und gerühmteste Version, die mit formaler Raffinesse und hoher emotionaler Wirkmacht alles aus der sorgfältig komponierten Geschichte herausholt. Für Ophüls, der 1941 inmitten der Zweiten Weltkrieges aus seinem französischen Exil die Flucht antrat und letztlich in die USA ging, war es der zweite Spielfilm, den er dort umsetzen konnte. Die Idee der Zweig-Verfilmung soll vor allem auf Hauptdarstellerin Joan Fontaine und mehr noch ihren Partner und Produzenten William Dozier zurückgegangen sein, an die Ophüls' Name schließlich herangetragen worden war. Die Entscheidung, Ophüls als Regisseur einzusetzen, erwies sich als glückliche Fügung, den die vielen kleine Regieeinfälle – wie zum Beispiel die Wandelbühne, die in der Rummelattraktion des Wiener Prater hinter dem Paar im imitierten Zugabteil vorbeizieht und dabei die Techniken des Kinos selbst in den Blick rückt, oder wie die Schaukelszene, in der die Kamerabewegung sich dem Schwingen der Hauptfigur anpasst und das Kinopublikum so an selbige heranführt – sind zahlreich, mit großem handwerklichen Geschick umgesetzt worden und jeweils sorgsam durchdacht konzipiert worden. Ophüls ist hier ganz auf der Höhe mit der formalen Raffinesse von Kollegen wie Wyler oder Welles – und doch sollte seine Hollywood-Karriere schon im kommenden Jahr ein Ende nehmen: Ophüls kehrte wieder nach Frankreich zurück. Dieser aufreibende Lebenswandel voller Emigrationen sollte sich später in der Filmografie von Marcel Ophüls niederschlagen: Ophüls' Sohn, den nicht zuletzt die Erfahrungen des Vaters zu einer politisierten Haltung und einer reichhaltigen Beschäftigung als Dokumentarfilmer mit den Großereignissen des 20. Jahrhunderts und insbesondere dem Zweiten Weltkrieg kommen ließen... Ophüls Meistwerk "Letter from an Unknown Woman" blieb indes ein Vorbild für viele große Regisseure – und unter anderem der gerne als Perfektionist bezeichnete Stanley Kubrick zollte dem Film seine Hochachtung.
Gut greifbar ist der Klassiker für kleines Geld als alte Arthaus-DVD: Fassungseintrag von The Godfather

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