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von PierrotLeFou

Vor 50 Jahren: Herausragendes Spätwerk von Fred Zinnemann

Stichwörter: 1970er Cusack Delerue Dobtcheff Ferréol Forsyth Fox Frankreich Großbritannien Jacobi Kriminalfilm Literaturverfilmung Lonsdale Martin Polit-Thriller Seyrig Sorel Subor Thriller Vernon Zinnemann

The Day of the Jackal (1973)

Ein halbes Jahrhundert hindurch bereicherte Fred Zinnemann die Filmwelt und hinterließ vor allem im US-amerikanischen Kino große Spuren, etablierte mit seinen Filmen zahlreiche Hollywood-Stars und drehte beinahe 50 Filme, die zusammen weit über 60 Oscar-Nominierungen erhielten. Gerade als der Umbruch vom Stumm- zum Tonfilm erfolgte, zog es Zinnemann zum Film. Seine Karriere sollte schnell mit gleich drei Meistwerken des Kinos verbunden sind: Als Kamerassistent wirkte er – wie Billy Wilder, sein Freund seit Schultagen, als Autor – an "Menschen am Sonntag" (1930) mit, in "All Quiet on the Western Front" (1930) erhielt er kurz darauf in den USA eine kleine Rolle als Schauspieler und mit seinem (Ko-)Regiedebüt "Redes" (1936) legte er einen Klassiker des sozial engagierten, politischen Dokumentarfilms vor. Knapp zwei Dekaden später legte Zinnemann zwei aufeinanderfolgende Meisterwerke vor: "High Noon" (1952) und "From Here to Eternity" (1953). Zu dieser Zeit drehte er seit "Redes" durchschnittlich mindestens einen Film pro Jahr. Nach "The Sundowners" (1960) folgte bereits eine ungewöhnlich lange Zeit von vier Jahren, ehe er einen neuen Films ins Kino brachte. Mit "A Man for All Seasons" (1966) drehte er ein weiteres Meisterwerk, mit dem nun ein Spätwerk einsetzte, das in den folgenden 1½ Dekaden bloß noch drei Filme aufweisen sollte. Der am 16. Mai 1973 uraufgeführte Polit-Thriller "The Day of the Jackal" konnte sich als einziger dieser Filme nochmals nahezu uneingeschränkt die Zustimmung der Kritik sichern – und sollte ein Vierteljahrhundert später ein US-Remake mit Bruce Willis, Richard Gere und Sidney Poitier nach sich ziehen. Nach einem Roman von Frederick Forsyth rekapituliert Zinnemann in seinem Thriller den Versuch eines Attentats auf Charles de Gaulle in fiktionalisierter Form. Bekannte Gesichter des europäischen Kinos tummeln sich dabei in dieser britisch-französischen Koproduktion: Michael Lonsdale, Edward Fox, Derek Jacobi, Delphine Seyrig, Cyril Cusack, Jean Sorel, Jean Martin, Andréa Ferréol, Michel Subor, Howard Vernon oder Vernon Dobtcheff wären etwa zu nennen – und Georges Delerue steuerte die Filmmusik bei. Vor allem aber mit der peniblen Entfaltung von Attentatsplänen und Polizeiarbeit zählt der sich 2½ Stunden Zeit nehmende Film zu den besten Filmen seines Jahrgangs.
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