The Patchwork Girl of Oz (1914)
The Wizard of Oz (1939)
In den USA zählen die Fantasy-Bücher Frank L. Baums bekanntermaßen zu den heißgeliebten Kinderbuch-Klassikern. Der 1939er Verfilmung mit Judy Garland wurde ebenfalls Unsterblichkeit zuteil. Doch nicht bloß dieser große Hollywood-Klassiker samt späteren - ihm ihre Hochachtung zollenden - Neuverfilmungen wie Lumets launigem "The Wiz" (1978) mit Michael Jackson in einer Mini-Rolle, "Return to Oz" (1985) oder Sam Raimis "Oz the Great and Powerful" (2013) basieren auf Baums Oz-Zyklus. Die Verfilmungen gehen längst in den dreistelligen Bereich hinein und können bis auf das Jahr 1908 zurückblicken.
"The Patchwork Girl of Oz" war dann vor hundert Jahren der erste abendfüllende Oz-Spielfilm überhaupt (und zugleich einer der ersten abendfüllenden US-Fantasyfilme, noch vor dem mit Mary Pickford prominent besetzten "Cinderella" (1914)), dicht gefolgt von "His Majesty, the Scarecrow of Oz" (1914): gewiss fallen die Vielzahl an Figuren und die episodenhaft ablaufende Handlung dramaturgisch nicht so ganz stimmig aus, inszenatorisch mag dieser Film zudem recht unbeeindruckend sein, aber die Aneinanderreihung wundersamer Wesen und Behausungen und der unbekümmerte Humor gehen mit Baums naiv-kindlicher, ungezügelter Phantasie eine durchaus gelungene Mischung ein. Obwohl (oder weil) Trickeffekte, Kostüme und Ausstattung stets sehr durchschaubar bleiben, besitzt dieser frühe Fantasy-Klassiker durchaus Charme: Genrefans dürfen also trotz der insgesamt sicherlich wenig beeindruckenden Qualität zugreifen - als Kinderfilm wird der Streifen heutzutage seine Zielgruppe dann allerdings verfehlen. Cineasten können sich zudem an frühen Auftritten von Hal Roach, Harold Lloyd und Charles Ruggles erfreuen - wenn man auch keinen von ihnen unter der Maskerade identifizieren können wird. Inhaltsangabe von PierrotLeFou
"The Wizard of Oz" (1939) war dann ein Vierteljahrhundert später eines von Hollywoods großen Prestige-Projekten des Jahres, dem allenfalls noch "Gone With the Wind" (1939) Konkurrenz machen kann. Mit Victor Fleming und teilweise auch George Cukor, Mervyn LeRoy, Norman Taurog und King Vidor haben - wie so oft bei solchen Großproduktionen - gleich fünf Meister ihres Faches auf dem Regiestuhl Platz genommen. Legendär sind die überbordende Ausstattung in satten Technicolor-Farben (welche nach dem s/w der Rahmenhandlung das Publikum im Fantasy-Teil des Films nahezu erschlagen), die Ohrwürmer wie "Over the Rainbow" oder "Ding Dong, the Witch is Dead" und die Leistungen von Judy Garland als Dorothy oder Margaret Hamilton als böser Hexe des Nordens. Während des Siegeszugs des Fernsehens entwickelte sich der Film in den 50ern schließlich zu einem beliebten Weihnachtsfilm - und gerade in der Generation jener Filmemacher, die mit einem alljährlichen, vorweihnachtlichen "Wizard of Oz" großgeworden sind, gibt es kaum einen, der den Film nicht zu seinen liebsten Seherlebnissen gezählt hätte: z.B. Martin Scorsese, David Lynch, John Waters, Steven Spielberg, Brian de Palma, Mel Brooks, Sam Raimi, Tim Burton usw... Und nahezu alles, was Rang und Namen hat, hat - bereits seit 1940 - dem Klassiker im eigenen Werk Respekt gezollt. Co-Regisseur Cukor beispielsweise in "The Philadelphia Story" (1940); aber auch "Bewitched" (1964), "M*A*S*H" (1972) und "The Simpsons" (1989), Abrahams und die Zuckers, H. G. Lewis-Splatter, Vincent Price-Horror und Slasherfilme, Boormans "Zardoz" (1974) und Hills "Slaughterhouse 5" (1971), die Muppets und Mork vom Ork, Chris Marker- & Godard-Essayfilme, Knight Rider, MacGyver und A-Team, Ducktales, Gummi Bears und Roger Rabbit, Ghostbusters und Hero Turtles, Michael Jackson und Prince, die Enterprise und Mystery Science Theater 3000 huldigem dem Film und stellen bloß einen Bruchteil der ihn zitierenden Werke bzw. Personen dar. "The Wizard of Oz" ist (erstaunlich früh) in die Populärkultur ein- (und ganzen Generationen von US-Bürgern in Fleisch und Blut über-)gegangen, wie kaum ein anderer Film. Review von Moonshade
In einer limitierten 75th Anniversary Edition von Warner liegt der Film seit einigen Wochen auf DVD, BR, BR-3D und als Digital-HD Ultraviolet-Version gleichermaßen mit allerlei Extras in einer großen Box vor; ob man eine modisch aufgepeppte 3D-Version und kitschige Merchandise-Beilagen benötigt, sei jedoch dahingestellt...
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Für manch einen osteuropäisch Geprägten sind die (leider nicht verfilmten) russischen (bzw. deutsch übersetzten) Nacherzählungen und Weiterdichtungen von Baums Geschichte durch Alexander Wolkow “Zauberer der Smaragdenstadt” ein fester Bestandteil der Kinderbucherfahrung (http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zauberer_der_Smaragdenstadt). Wolkow entfaltet in den Folgebänden ein wahres Fantasy-Universum, das durch prächtige Illustrationen bebildert ist und immer noch aufgelegt und im Buchhandel zu haben ist!