Terrore nello spazio (1965)
Kaum ein großer Regisseur, der ihn nicht mochte: Mario Bava. Fellini liebte & zitierte ihn, Scorsese und David Lynch ebenso, auch Tarantino mochte ihn; von den Regisseuren des Phantastischen Films ganz zu schweigen: Tim Burton, John Carpenter, Joe Dante verdanken Bavas Klassikern nach eigener Aussage viel... ganz zu schweigen von den italienischen Genrefilmern, die mal mehr, mal weniger Einflüsse des Maestros erkennen ließen, welcher immerhin als einer der ersten Regisseure überhaupt Gialli & Slasher drehte.
Und "Terrore nello spazio" - uraufgeführt am 15. September 1965 - bildete bekanntlich so etwas wie die Blaupause von Ridley Scotts "Alien" (1979), wenngleich weder Scott noch O'Bannon den Film seinerzeit gekannt haben wollen. Die Begeisterung für den Mann, der mit wenig Geld aus kleinen Mitteln viel herausholte und die künstliche Studio-Ästhetik zur Tugend werden ließ - wofür vor allem auch seine Erfahrung als Kameramann und sein vielgelobter Umgang mit Farbe verantwortlich waren - ist sicherlich besser zu verstehen, wenn man an die Innovationen & die Originalität denkt, die Filme wie "La Maschera del demonio" (1960), "I Tre volti della paura" (1963), "La Ragazza che sapeva troppo" (1963), "Sei donne per l'assassino" (1964), "Operazione paura" (1966) oder "Reazione a catena" (1971) einst mit sich brachten. Und "Terrore nello spazio" stellte unter den italienischen SciFi-Filmen jener Jahre so etwas wie ein Novum dar: Die unheilsschwangere Atmosphäre auf dem unbekannten Planeten, der ganz in Giftgrün, Feuerrot und Dunkelblau getaucht nur kantige Felsen, Nebelschwaden und Schatten zu bieten scheint, dann aber auch die letzten Überreste früherer Besucher und letztlich die vampirischen Bewohner, die sichtlich von früheren Körperfresser-Filmen inspiriert gewesen sein dürften, besitzt eine Bedrohlichkeit, die den übrigen SciFi-Filmen jener Jahre weitestgehend abging: Die etwa zeitgleich entstandene, vierteilige SciFi-Reihe von Antonio Margheriti beschwört zwar ebenfalls bedrohliche Feindbilder herauf, schafft es aber mit seiner großzügigen Ausleuchtung und seinen Trickeffekten nicht, mit dem Verdecken & Verbergen, dem Unsichtbaren & Ungreifbaren, dem Enthüllen & Überraschen ähnlich spannungsreich zu arbeiten wie Bavas Werk, welches gekonnt mit Leerstellen umgeht, aus dem Budgetmangel eine Tugend machte und das Unbekannte und noch Abwesende gezielt zur Spannungserzeugung nutzte.
Legend hatte dem Film hierzulande eine schöne DVD-Veröffentlichung zukommen lassen: Fassungseintrag von omniscientturd
Und über Inhalt & Schönheit dieser kleinen Genreperle lässt sich Dr. Phibes in seinem Review aus.
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