Kleider machen Leute (1940)
Gleichwohl Helmut Käutner seine Karriere als Filmemacher noch während der Zeit des Nationalsozialismus begonnen hatte, stand er im Gegensatz zu manchen Kollegen nach Kriegsende recht unbefleckt da: "Kitty und die Weltkonferenz" (1939) war wegen einer zu sympathischen Zeichnung der Briten von der Zensur verboten worden, "Große Freiheit Nr. 7" (1944) und "Unter den Brücken" (1945) befriedigten die Bedürfnisse der damaligen Propagandafilme kein Stückchen.
"Kleider machen Leute" reiht sich da ganz gut in Käutners unverfänglichen Beiträge für die - durchaus in propagandistischer Absicht betriebene - Unterhaltungsfilmindustrie der Nazis ein: zwar wäre es zu viel des Guten, in dieser Literaturverfilmung nach Keller zugleich auch eine satirische Abrechnung mit dem Regime bzw. mit dem Uniformismus sehen zu wollen, allerdings enthält sich der Film auch eindeutig propagandistischer Momente und fügt sich auch nicht gänzlich den Strukturen der üblichen Heinz Rühmann-Filme, gleichwohl Rühmann - der sich im Gegensatz zu Käutner durchaus im nationalsozialistischen Propaganda-Betrieb verstrickt hatte - als Schneider Wenzel hier die Hauptrolle bekleidet. Bretzelburger widmet sich dieser Abweichung in seinem Review...
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