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von PierrotLeFou

Vor 100 Jahren: Freizügiger, verschollener Klassiker des Fantasy-Films

Stichwörter: 1910er Brenon Drama Erotik Fantasy Jubiläum Kellerman Klassiker Liebesfilm Spielfilm Stummfilm USA

A Daughter of the Gods (1916)

Herbert Brenon ist Freunden des phantastischen Films kein Unbekannter: Von den frühen Kurz-Stummfilmen nach Robert Louis Stevensons Erzählung zählt sein mit King Baggot prominent besetzter "Dr. Jekyll and Mr. Hyde" (1913) zu den besten Versionen. Sein Langfilm "Peter Pan" (1924) gilt noch heute als sehr unterhaltsamer Fantasy-Klassiker, was kaum weniger für "A Kiss for Cinderella" (1925) gilt. Auch "Laugh, Clown, Laugh" (1928) ist - obwohl keinesfalls phantastisch - als durchaus noch bizarres Lon Chaney-Drama für Fans des Phantastischen ein Muss (und zugleich der womöglich überzeugendste Brenon).

"A Daughter of the Gods" zählt - obwohl längst verschollen - zu Brenons größten Erfolgen und verdankt seinen legendären Ruf vor allem den freizügigen Auftritten von Annette Kellerman, der prominenten Schwimmerin, die ab 1909 eine erfolgreiche Filmkarriere - vornehmlich mit maritimen Phantasiestücken - startete und hier als erster Star überhaupt vollständig unbekleidet zu sehen ist. Schon in "Neptune's Daughter" (1914) war Kellerman unter Brenons Regie in der Titelrolle zu sehen: In diesem ungefähr einstündigen Werk - von dem bloß noch 20 Minuten erhalten geblieben sind - plant sie die Rache für den Tod ihrer Schwester in einem Fischernetz, um sich dann jedoch in den Schuldigen zu verlieben. "A Daughter of the Gods" sollte diesen Erfolg wiederholen und noch in jeder Hinsicht übertreffen: Der - von Januar bis August 1916 abgedrehte - Film, der einst eine Vorführdauer von drei Stunden erreicht haben soll, vermixte neben Tod, Rache und Liebe auch noch Eifersucht, Aufopferung und große Kampfszenen. Aufwendige Kulissen & Dekorationen - die teilweise auch Brenons Historien- & Ausstattungsfilme kennzeichnen - und die Landschaftsaufnahmen auf Jamaika, ein neue Maßstäbe setzendes Budget von knapp 1.000.000 Dollar und die erotische, durch die lange Haarpracht nur unzulänglich verdeckte Nacktheit der Kellerman, die epische Laufzeit und die seinerzeit vielgepriesene, eigens für den Film komponierte und von einem Orchester live gespielte Filmmusik haben dem Film einen Ruf beschert, von dem er noch heute zehrt - gleichwohl (oder: gerade weil) nur noch Fotos und Standbilder erhalten geblieben sind.
Worum es geht? Inhaltsangabe von PierrotLeFou


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