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von PierrotLeFou

Vor 50 Jahren: Disneys hauseigene Mary-Poppins-Alternative

Stichwörter: 1970er Abenteuer Disney Fantasy Jubiläum Kinder-/Familienfilm Klassiker Komödie Krieg Lansbury Literaturverfilmung Musical Musikfilm Norton Real-/Animationsfilm Spielfilm Stevenson USA Zeichentrick

Bedknobs and Broomsticks (1971)

Nach Horrorfilmen wie "The Man Who Changed His Mind" (1936), schwermütigen gothic-Dramen wie "Jane Eyre" (1943) oder Kriminalfilmen wie "Dishonored Lady" (1947), aber auch nach schon eher mit seinem Spätwerk vereinbaren Abenteuerfilmen wie "King Solomon's Mines" (1937) oder Komödien wie "Young Man's Fancy" (1939) begann in den 50er Jahren zunächst eine kurze Karriere im Gefilde von TV-Serien, die Robert Stevenson über die Reihe "Disneyland" (1954-1997), für die er ab 1957 tätig wurde, zu einem der wichtigsten Regisseure von Disney-Realfilm-Kinohits werden ließ: Für Disney drehte er humorvolle, teils phantastische, stets familiengerechte Streifen wie die Fantasy-Komödienklassiker "Darby O'Gill and the Little People" (1959), "The Gnome-Mobile" (1967) und "Blackbeard's Ghost" (1968), die Literaturverfilmungen "Kidnapped" (1960) und "In Search of the Castaways" (1962), die Original-Flubber-Filme "The AbsentMinded Professor" (1961) und "Son of Flubber" (1963), die ersten Herbie-Filme "The Love Bug" (1969) und "Herbie Rides Again" (1974)... und natürlich den Animationsfilm-/Realfilm-Mix "Mary Poppins" (1964), an den der am 7. Oktober 1971 uraufgeführte (und hierzulande ein Jahr später mitten in der Weihnachtszeit veröffentlichte) "Bedknobs and Broomsticks" anknüpfen sollte, der schon während der "Mary Poppins"-Produktion als Alternative angedacht war. Der Klassiker nach 40er-Jahre-Kinderbuchvorlage Mary Nortons, in dem zur Zeit des Zweiten Weltkriegs ein paar Kinder in Großbritannien im Haus einer doch sehr freundlichen und aparten Hexe (Angela Lansbury) in allerlei Abenteuer hineingezogen werden und etwa einem Fußballspiel von Zeichentrick-Tieren beiwohnen, bis am Ende mit etwas Hexerei auch die Nazis in die Flucht geschlagen werden, hat eine – angesichts der Gemengelage aus Familienfilm, Disney-Studios und Weltkriegsthematik – nicht allzu verwunderliche Geschichte einer drastischen Verstümmelung hinter sich (über die sich nicht nur die hiesigen Veröffentlichungen freilich ausschweigen): Die 140-minütige, lange unaufgeführte Urfassung wurde in zwei Schritten auf 120 Minuten zurechtgestutzt, von denen hierzulande nochmals weitere 25 Minuten entfernt worden sind. Neben den gut greifbaren DVDs mit der gekürzten deutschen Version (Fassungseintrag von alex-jara) sind etwas weniger gut greifbar auch Anniversary Editions aus dem englischsprachigen Raum mit der rekonstruierten Urfassung zu bekommen, etwa die US-amerikanische 30th Anniversary Edition (Fassungseintrag von Mr. Hankey).


Kommentare und Diskussionen

  1. PierrotLeFou sagt:

    Allen einen schönen ersten Advent! 😉 Auch in diesem Dezember werden die Advents- und Feiertage Raum für einige Bonustitel geben…

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