Neben den Police Story-Filmen gehört die In the Line of Duty Reihe ohne Frage zu den populärsten Vertretern des 80’er Jahre Actionfilms made in Hongkong. Schnelle bodenständige Fights und furiose Stunts waren seinerzeit das Maß aller Dinge, Qualitäten die man bei so manch aktuellen Actionklopper schmerzlich vermisst. In the Line of Duty 4 ist dabei wohl das Sahnestück der Filmreihe und wartet mit einigen der spektakulärsten Actionszenen dieser Dekade auf.
Großen Anteil am Erfolg dürfte ohne Frage Ausnahmeregisseur Yuen Woo-Ping haben, der schon damals mit Filmen wie Drunken Master oder Snake in the Eagles Shadow ordentlich Dampf gemacht hatte. Heute ist der Mann, der sich insbesondere als Action-Choreograph von Hollywood Blockbustern wie Matrix und Kill Bill einen Namen machte, aus diesem Genre nicht mehr weg zudenken. Auch beim vierten Teil der In the Line of Duty Reihe legt er seine Qualitäten bei der Inszenierung halsbrecherischer Fights und Stunts wieder unter Beweis. Zwar sind realistische Actionszenen und Shootouts eigentlich nicht sein Gebiet, doch auch damit kommt Woo-Ping gut zurecht. So ist es auch kein Wunder das besonders die Actionszenen den höchsten Stellenwert besitzen und die Story lediglich dazu dient die Lücken dazwischen zu füllen.
Die Rahmenhandlung unterscheidet sich nur wenig von all den anderen Cop-Thrillern dieser Zeit: Drogendealer erschießen den Partner von Donnie (Donnie Yen) als dieser bei einer Übergabe dazwischen funkt. In letzter Sekunde gelingt es ihm einen Film mit belastendem Beweismaterial an den ahnungslosen Dockarbeiter Richie (Sunny Yuen)zu übergeben. Dem ist jetzt nicht nur eine Gruppe schwerbewaffneter Verbrecher auf dem Hals, sondern auch die beiden Cops Donnie und Madam Yeung (Cynthia Kahn) die ihn für den Mörder halten.
Sonderlich originell ist der Plot nicht und wartet nur mit wenigen Wendungen auf, so wird zum Beispiel viel zu früh ersichtlich das Michael Wong auf der Seite der Ganoven steht. Das es doch nie langweilig wird, dafür sorgen die genialen Actionszenen, denn von denen gibt es nicht wenig. Zudem wird alles sehr flott erzählt, so das größere Hänger von vornherein ausgeschlossen werden können und auch einige schauspielerische Schwachpunkte nur wenig ins Gewicht fallen.
Herausragend sind dabei insbesondere die zahlreichen Martial Arts Szenen, stellenweise mit Slow-Motion, bei denen es wenig zimperlich zur Sache geht. Cynthia Kahn (der Name wurde vom Studio aus dem Vornamen von Cynthia Rothrock und dem Nachnamen von Michelle Yeoh bzw. Michelle Kahn gebildet) nimmt ihre Rolle aus Teil 3 wieder auf und bekommt mit Donnie Yen einen neuen Partner. Yens Fighting Skills sind wie gewohnt erstklassig, da er hier einmal mehr zur Höchstform aufläuft. Besonders seine blitzschnell getretenen Kicks sind ein wahrer Augenschmaus und dürften das Herz jedes Actionfans höher schlagen lassen. Seine Partnerin Cynthia Kahn steht dem ins nichts nach und teilt ebenfalls ordentlich aus. Wenn auch an der ein oder anderen Stelle gedoubelt wurde, so ist das Geleistete doch beachtlich. Dazu gehören natürlich auch die zahlreichen Stunts die sehr realistisch rüber kommen. Bestes Beispiel sind einige halsbrecherische Szenen auf dem Dach eines Krankenwagens und forderten von Kahn vollen Körpereinsatz. Ganz großes Highlight ist das Finale, bei dem ordentlich die Fäuste fliegen. Den Fight zwischen Donnie Yen und Michael Woods vor dem Hongkong-Flughafen muss man gesehen haben. Passend dazu auch ein fetziger Score, der sehr temporeich daherkommt und die Actionszenen gut untermalt.
Fazit:
In the Line of Duty 4 ist Non-Stop Action erster Güte in der Tradition der Police Story Filme mit Jackie Chan, den dünnen Plot verzeiht man gern.