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Shanghai Knights ist ein mäßiges Sequel zu einem mäßigen Film. Schon Shanghai Noon glänzte nicht durch Einfallsreichtum, lediglich die Kulisse des Wilden Westens brachte etwas frischen Wind. Jackie Chan scheint jedenfalls in letzter Zeit nicht wirklich ein glückliches Händchen bei der Auswahl seiner Drehbücher zu haben. The Tuxedo, Das Medaillon ... alles nicht wirklich Sternstunden der Filmkunst.

Man nehme also ein eingespieltes Team, in diesem Fall Jackie Chan und Owen Wilson und ändere die Location, hier London und fertig ist die Fortsetzung. Shanghai Knights funktioniert nach dem selben Schema wie sein Vorgänger, familienfreundliche Unterhaltung gewürzt mit ein paar netten Stunts von Jackie und lässigen Sprüchen von Owen Wilson. Beides kann aber nicht wirklich überzeugen, da Jackie offensichtlich seine besten Zeiten bereits hinter sich hat. Die wenigen Actionszenen setzen daher vorrangig auf Situationskomik, waren so der ähnlich aber schon weitaus besser zu sehen. Jackie gibt sich zwar Mühe seine Comedy Ambitionen weiter auszubauen, aber mal ehrlich, wir sehen ihn doch lieber in der Rolle des Actionhelden. Was hingegen ganz gut funktioniert ist die Figurenkonstellation Chan-Wilson, wie es sich für ein Buddymovie gehört müssen beide einige brenzlige Situationen meistern, wobei besonders das lose Mundwerk von Wilson für den ein oder anderen Schmunzler gut ist. Beide harmonieren zusammen jedenfalls besser als Chan-Tucker aus den Rush Hour Filmen, da Wilson nicht ganz so nervtötend auftritt wie sein Pendant.

Ganz gut gelungen sind die Schauplätze und Kulissen Londons des 19. Jahrhunderts, sowie einige historische Figuren die immer mal wieder in Erscheinung treten. So haben Jack the Ripper, Sir Arthur Conan Doyle oder der junge Charlie Chaplin einige kleinere Auftritte, wenn diese auch mit der Wirklichkeit wenig gemein haben. So kann man den Film immerhin die nötige Stimmung zusprechen, die es für einen modernen Abenteuerfilm braucht.
Verschenkt wurde hingegen der Auftritt von Donnie Yen, einer der ganz Großen des Hongkong Actionfilms. Die wenigen Szenen mit ihm reichen kaum aus, sein außerordentliches Talent ins richtige Licht zu rücken und verlaufen genauso unspektakulär wie alle seine sonstigen Hollywoodrollen, darunter Blade 2 und Highlander: Endgame. Immerhin gibt es den lang erwarteten Kampf zwischen Yen und Chan zu sehen, ihr einziger gemeinsamer Leinwandauftritt. Der ist zwar ganz ordentlich geworden, fällt aber leider viel zu kurz aus. Sein Partner Aidan Gillen bleibt hingegen viel zu blass als hinterhältiger Intrigant und gibt nur den eindimensionalen Bad Guy zum Besten. Am ehesten bleibt wohl noch Fann Wong als Jackies Schwester in Erinnerung, schade nur das sie seitdem nie wieder in einem größeren Film zu sehen war.

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