„Iron Monkey“ ist die Antwort Hongkongs auf Robin Hood, kommt aber um einiges actionreicher daher als sein europäisches Pendant. Regisseur Yuen Woo-Ping, vielen bekannt durch seine phänomenalen Kampfchoreographien in „The Matrix“ oder „Kill Bill“, gehört zu den erfolgreichsten seiner Zunft in Hongkong und „Iron Monkey“ ist unumstritten einer seiner besten Filme.
In den Hauptrollen glänzen Donnie Yen (Once upon a time in China 2) und Yu Rong Gwong, beides begnadete Techniker die hier zur absoluten Höchstform auflaufen. Die Geschichte spielt im alten China, in einer Zeit als das Volk unterdrückt wurde und sich die korrupte Regierung unrechtmäßig auf Kosten der Bürger bereichert. Nur einer setzt sich für die hungernde Bevölkerung ein, der „Iron Monkey“. Er bestielt die Reichen und lässt es des Armen zukommen wird deshalb aber von den Soldaten des Gouveneurs gejagt. Als eines Tages ein gewisser Wong Kei Ying (Donnie Yen) mit seinem Sohn Wong Fei-Hung in die Stadt kommt, werden beide inhaftiert. Da Kei Ying verspricht den Iron Monkey zu fangen, wird er freigelassen. Erst alsKei Ying herausfindet wer sich hinter dem Iron Monkey verbirgt und was die Regierung im Schilde führt wechselt er die Seiten…
„Iron Monkey“ ist quasi das inoffizielle Prequel zu den „Once upon a time in China“ Filmen, die sich um den nationalen Volkshelden Wong Fei-Hung drehen. Fei-Hung ist hier noch ein Kind und nicht der eigentliche Star des Filmes, es geht vielmehr um seinen Vater und Dr. Yang aka Iron Monkey.
Im Gegensatz zu den China-Filmen geht es auch um einiges fantastischer und weniger ernst zur Sache. Der unbequeme asiatische Humor kommt nur dosiert zum Einsatz und ist kaum störend, dennoch ist die Atmosphäre als locker zu bezeichnen. Die Story ist diesmal nicht nur nettes Beiwerk sondern durchaus interessant, was ja im Martial Arts Genre eher selten vorkommt. Die Ausstattung ist ebenfalls auf hohem Niveau und überzeugt durch liebevoll gestaltete Sets. Das Herzstück von „Iron Monkey“ sind aber zweifelsohne die herausragenden Kung Fu Sequenzen, wer sich nur ein wenig im Genre auskennt weiß das dieser Film zu den Besten seiner Art gehört. Die Fights sind brillant choreographiert, sehr schnell und extrem energiegeladen. Die beiden Hauptdarsteller überzeugen durch ihre athletischen Fähigkeiten und Ausstrahlung, besonders der Showdown auf brennenden Holzstämmen ist in jeder Hinsicht einzigartig. Auch Sze-Man Tsang, der Darsteller des jungen Wong Fei-Hung, glänzt in vielen Szenen und zeigt das hervorragendes Kung Fu keine Frage des Alters ist. Wer bisher nur die Spätwerke von Woo Ping wie Matrix oder Kill Bill kennt, sollte diese Lücke schnell schließen. Man sollte allerdings schon Wire Fu mögen um vollkommen in die Fantasywelt eintauchen zu können, geltende physikalische Gesetze der Schwerkraft werden nämlich schnell ausgehebelt. Wie schon in „Tiger & Dragon“ werden durch den Einsatz von Drahtseilen fast schwerelos Hausdächer überwunden oder derlei andere akrobatische Geschicke demonstriert.
Fazit:
Visuell ist „Iron Monkey“ ein wahrer Hochgenuss, vollgepackt mit furiosen Fightsequenzen die ihresgleichen suchen. Starke Darsteller und eine fantasievolle Geschichte im altertümlichen China runden das Gesamtwerk ab. Kung Fu Cinema at ist best! Wer klassisches Martial Arts mag kommt voll auf seine Kosten.