Wer sich einwenig mit Ego-Shooter Games auskennt, dem wird „Doom“ sicher ein Begriff sein. Das Ballergame brachte bisher zwei Fortsetzungen hervor und gehört zu den populärsten seiner Art. Die nach wie vor große Fangemeinde ist wohl auch der Hauptgrund gewesen die recht brutalen und teilweise auch in Deutschland indizierten Spiele für die Leinwand umzusetzen. Videogameverfilmungen zeichneten sich in der Vergangenheit nicht gerade durch logische Storys oder gut entwickelte Charaktere aus, ein Manko was der Umsetzung von „Doom“ nicht besonders zuträglich ist.
Mit Andrzej Bartkowiak konnte immerhin ein Regisseur verpflichtet werden, der im Actionfilm durchaus einiges vorzuweisen hat, denn „Romeo must Die“ oder „Exit Wounds“ wussten durch die dynamische Inszenierung durchaus zu gefallen. Diese Stärke kann „Doom“ von Beginn an gut ausspielen und überdeckt damit recht gekonnt fehlenden Tiefgang und nicht vorhandene Logik. Was soll man also von einem Film erwarten der auf einem Ego-Shooter basiert, einem Spiel in dem nur gerannt, geduckt und geschossen wird? Man macht das einzig Richtige: von Beginn an voll auf die Tube drücken. Inhalt und Charaktere sind da nur unnötiger Ballast und werden schnell über Bord geworfen. Der Plot ist eigentlich schon im Intro erzählt und wird im weiteren Verlauf auch nicht nennenswert vertieft. „Doom“ als oberflächlich zu bezeichnen wäre also noch übertrieben, anspruchsloses Actionkino ohne Sinn und Verstand trifft es wohl eher. Wenn man diesem Werk also was abgewinnen will, heißt es Hirn auf Eis legen. Wem das gelingt, der wird dafür nahezu den gesamten Film gut unterhalten.
Nach kurzer Einleitung wird kompromisslos auf Action gesetzt: Das Marines-Team unter der Führung von Sarge (The Rock - Walking Tall, Scorpion King) verfährt nach bekannten „Search and Destroy“ Prinzip: infiltrieren, aufspüren und alles vernichtet was sich bewegt. Der Großteil der Handlung besteht also darin, einer Gruppe Marines zuzusehen wie sie von einen dunklen Gang in den nächsten wandert, immer mit der Angst im Nacken das hinter jeder Ecke ein tödliches Monster warten könnte... Reichlich Blut und Goreeffekte entschädigen für die etwas monotone Sucherei und wenn dann mal ein Monster auftaucht wird geballert was die Wumme hergibt. Es mangelt zwar an der nötigen Spannung und Überraschungsmomenten um richtig mitzufiebern, langweilig wird es aufgrund der zügig inszenierten Gefechte hingegen nur selten. Zumindest beweisen die Macher dass sie ganz gut von Actionkrachern wie „Aliens“ klauen können, eigene Ideen und Konzepte sind nur spärlich vorhanden. Eine Gen-Mutation als Wurzel allen Übels zu wählen, zeugt auch nicht gerade durch Einfallsreichtum und ist spätestens seit „Resident Evil“ ausgelutscht. Innovativ war man auch nur bei der Einbindung der Ego-Perspektive in eine Sequenz. Auch wenn diese kurze Sichtverlagerung ganz nett aussieht, ist sie nicht mehr als ein Gimmick an die Fans der Spiele. Da man diesen Stil nicht konsequent durchgezogen hat, macht die Szene irgendwie überflüssig und deplatziert.
Darstellerisch ist „Doom“ ebenfalls keine Offenbarung, was auch sicher niemand ernsthaft erwarten kann. The Rock macht als knallharter Anführer trotzdem eine gute Figur, sein starrer Blick und ein paar trockene One-Liner geben dem Wrestling Star die nötige Coolness. Kein Wunder das er auch bald die größte Wumme tragen darf. In den Actionszenen, insbesondere im Showdown, stielt er allen anderen die Show. Der Rest der Akteure tritt kaum positiv in Erscheinung, Karl Urban (Der Herr der Ringe) bleibt ebenfalls viel zu blass auch wenn seine Figur noch die umfangreichste Hintergrundgeschichte besitzt.
Fazit:
„Doom“ ist oberflächig, ideenlos und teilweise richtig dämlich. Geht man aber mit der Erwartung heran einen absoluten No-Brainer mit reichlich Action zu sehen, wird man durchaus gut unterhalten. Richtig zufrieden werden aber wohl nur eingefleischte Zocker sein, den Massengeschmack wird dieses Werk ohne bleibenden Wert wohl kaum treffen. Das Kinopublikum sah das wohl ähnlich und ließ die Spieleadaption gnadenlos durchfallen.