Maciste ist ein Name, bei dem man vermutlich sofort an die unzähligen Sandalenfilme der 60er Jahre denken muss. Doch die Kunstfigur Maciste, die keinesfalls auf Abenteuerfilme im antiken Setting beschränkt war, hatte zu diesem Zeitpunkt ihre produktivste Phase längst hinter sich. In “Cabiria” (1914) trat Bartolomeo Pagano erstmals als Maciste auf, ehe er kein Jahr darauf seinen ersten eigenen Film bekam, der den Startschuss fĂĽr eine ĂĽber zwei Dutzend Filme umfassende Filmreihe darstellte, die zunächst bis 1928 anhielt. In ihr gab Pagano den muskulösen Helden, der sich in ganz unterschiedlichen Epochen durch dramatische Handlungen bewegte. Davon, dass diese Filme spätere Meisterregisseure wie Fellini nachhaltig beeinflussten und in den 60er Jahren ein Revival erlebten, bekam der schon 1947 68jährig verstorbene Pagano nichts mehr mit.
“Maciste” hat sich zwar durch diese erste Hauptrolle einer Ikone des italienischen Trivialfilms ein gewisses MaĂź an Bedeutsamkeit gesichert, kommt aber an die Bedeutung eines “Cabiria” nicht heran. Die formalen & technischen Innovationen, die Pastrone in seinem Meilenstein unterbrachte, wichen fortan dem Interesse, einen Star in zugkräftigen Geschichten zu präsentieren, deren Form dann fortan allenfalls dem jeweiligen formalen Standard des italienischen Films zwischen Mitte der 10er und Ende der 20er Jahre entsprach. Ă„nnchen von Tharau macht in einem ausfĂĽhrlichen Review auf die Schwächen dieses Klassikers aufmerksam.
PierrotLeFou
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