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Eine runde Sache: die Anniversary-Ecke

Vor 50 Jahren: Das Ende der Ära Kurosawa – Mifune

3. April 2015 | Stichwörter: 1960er, Drama, Historienfilm, Japan, Jubiläum, Klassiker, Kurosawa, Literaturverfilmung, Mifune, Spielfilm, Yamamoto


Akahige (1965)

Die professionelle Partnerschaft zwischen dem Regisseur Akira Kurosawa und dem Schauspieler Toshirô Mifune gehört vermutlich zu den fruchtbarsten und erfolgreichsten der gesamten Filmgeschichte. Über 15 Jahre und 16 Filme lang prägte das Gespann die japanische Filmlandschaft und verschaffte ihr auch internationales Renommée; nach dem Historiendrama „Rotbart“, das am 3. April 1965 in die japanischen Kinos kam, zerbrach diese Partnerschaft jedoch. Diesem Umstand zum Trotz ist „Rotbart“ das reifste und beeindruckendste Zeugnis der Ära Kurosawa – Mifune.

Nach Sanjuro (1962) verfilmt Kurosawa zum zweiten Mal einen Roman seines Landsmannes und Zeitgenossen Shûgorô Yamamoto, es lassen sich jedoch auch Elemente aus Dostojewskis Erstlingsroman „Erniedrigte und Beleidigte“ erkennen. Es ist die Geschichte des jungen und etwas arroganten Arztes Yasumoto, der im feudalen Japan unter der Ägide des knurrigen Doktor Niide (Mifune), genannt Rotbart, lernt, den Wert und die Bedeutung des menschlichen Lebens zu erkennen und wertzuschätzen. Der Film nimmt sich dafür gute drei Stunden Zeit und hat alle Merkmale eines „echten Kurosawas“: Die universale und zutiefst humanistische Botschaft, die in einer tragischen, spannenden und auch humorvollen Lehrer-Schüler-Beziehung vermittelt wird, die authentische Darstellung des ländlichen Japans im 19. Jahrhundert und natürlich die unübertroffenen Kamerabewegungen und Bildkompositionen im Breitwandformat, die längst zum Lehrstoff an Filmakademien geworden sind. Schließlich die ungewohnt zurückhaltende und trotzdem vor Energie vibrierende Verkörperung des unzugänglichen Rotbart durch Mifune, die seinen Mitschauspielern jedoch nicht den Raum zur Entfaltung ihrer Charaktere nimmt (eine kurze und effektive Kampfszene schließt augenzwinkernd an Mifunes frühere Samurai-Rollen an). Damit greift Kurosawa erzählerische und visuelle Motive aus seinen früheren Filmen auf, kontextualisiert sie neu und fügt seinem Schaffen weitere Facetten hinzu, wie etwa die ausführliche Geschichte-in-der-Geschichte eines der Patienten Rotbarts.

So bedauerlich rückblickend das Zerwürfnis zwischen Kurosawa und Mifune scheinen mag, so läßt sich doch feststellen, daß ihre Zusammenarbeit auf der Höhe ihrer kreativen Fähigkeiten und mit einem außergewöhnlichen Film endete. Um so beklagenswerter daher, daß die deutsche DVD derzeit vergriffen ist und der geneigte Käufer auf ausländische Fassungen zurückgreifen muß, etwa auf diejenige des British Film Institute (Fassungseintrag von J.) oder die DVD der amerikanischen Criterion Collection (Fassungseintrag von ovca12).


ratz



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