Total Recall (1990)

Es gibt einen Film, an den werden sich sowohl Paul Verhoeven wie auch Arnold Schwarzenegger sehr gern erinnern. Und zwar total. Die Adaption einer Kurzgeschichte des SF-Kultautors Philipp K. Dick bedeutete für Regisseur und Star der endgültige Durchbruch in die Hollywoodsche A-Liga. Da mutet es fast schon skurril an, dass der holländische Filmemacher eigentlich gar keine Affinität zum Science-Fiction-Kino hatte und mit der zynisches Dystopie „Robocop“ nur eine Duftmarke setzen wollte. Der überraschende Erfolg legte ihn dann nicht nur aus Produzentensicht auf das ihm prinzipiell „fremde“ Genre fest, sondern motivierte auch Schwarzenegger bei dem Regisseurs-Wunsch für sein nächstes Projekt.

Also drehte Verhoeven mit dem am 01. Juni 1990 uraufgeführten „Total Recall“ den zweiten Zukunfts-Actionfilm in Serie und veredelte ihn mit denselben ureigenen Ingredienzien wie „Robocop“: beißende Gesellschaftstkritik, clevere Subversivität, drastische Gewaltdarstellung und geradezu lustvoller Zynismus. Was Verhoeven aber am meisten an dem Film interessierte, war nicht etwa der hohe Actionanteil oder die nicht unerheblichen tricktechnischen Herausforderungen. Vielmehr faszinierte ihn der in der Grundthematik angelegte philosophische Gedanke, ob die von uns wahrgenommen Realität „wirklich” bzw. „wahr” im Sinne von existent, oder nur ein Produkt unserer Phantasie bzw. von irgendwoher gesteuert ist.
Der schnöde Actionfan dürfte sich da weit weniger Gedanken gemacht haben und wie in allen Hollywoodhits Verhoevens tut dies dem Filmgenuss nicht zwingend einen Abbruch. Arnold Schwarzenegger wiederum profitierte enorm von der Vielschichtigkeit der vermeintlichen Schlachtplatte und wurde nun auch vom Feuilleton nicht nur wahr, sondern auch ernst(er) genommen. Er war nun endgültig aus der Schmuddelecke des tumben Ballermanns herausgetreten und im Olymp des Actionkinos angekommen.

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Review von vodkamartini

Die aktuell beste Fassung Рvor allem hinsichtlich des Bildes Рdes lange Zeit zensierten Klassikers ist die BluRay-Ver̦ffentlichung aus dem Jahr 2012.