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Eine runde Sache: die Anniversary-Ecke

Vor 50 Jahren: Polarisierender Klassiker des Neuen Deutschen Films

10. Juli 2015 | Stichwörter: 1960er, Böll, Deutschland, Drama, Historienfilm, Huillet, Jubiläum, Klassiker, Literaturverfilmung, Neuer-Deutscher-Film, Spielfilm, Straub


Nicht versöhnt oder Es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht (1965)

Jean-Marie Straub & Danièle Huillet haben ihr Publikum stets in Befürworter und Gegner gespalten; kaum jemand schien gewillt zu sein, irgendwo dazwischen Platz zu nehmen. Das liegt am ausgesprochen strengen, unnachgiebigen Konzept, welches in den Augen vieler Rezipient(inn)en weder filmisch, noch unterhaltsam sei… dass sowohl das Filmische, als auch das Unterhaltsame jeweils unterschiedlich aufgefasst werden dürfte und dass es daneben noch andere Kriterien für die Qualität eines Werkes gibt, wird gerne außer Acht gelassen. Filme von Straub & Huillet sind zugegebenermaßen schwere Brocken: Die Kamera bewegt sich meist nicht, Figuren bewegen sich oftmals kaum, die Sprache – der ein hoher Stellenwert zukommt und die sehr bedacht ertönt – wirkt gekünstelt und zitiert eher, als dass sie imitieren würde, die Einstellungen fallen vergleichsweise lang aus… asketischer als Bresson sind die Straub-Huillets – und damit definitiv nicht jedermanns Sache.

“Nicht versöhnt oder Es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht” lief erstmals am 04. Juli 1965 im Rahmen einer Nebenveranstaltung der Berlinale, die der große Enno Patalas anleierte, nachdem die Berlinale den Film eigentlich abgelehnt hatte: die Ablehnung war groß, Peter Schamoni mochte den Film gar nicht, Alexander Kluge ergriff hingegen engagiert Partei für den Streifen, der mit seinen vielen Auslassungen, den unmarkierten Zeitsprüngen, den verzögert preisgegebenen Informationen und seinen Kölsch parlierenden Laien auf ein unvorbereitetes Publikum durchaus irritierend & leicht unverständlich wirkte. Ohne Frage verlangt der Film Aufmerksamkeit & Konzentration, liefert einem dann allerdings die wichtigsten Eckpunkte, alle Dreh- & Angelpunkte, und schafft es nicht bloß, über den Verzicht von Füllselszenen – die ein leicht brechtscher und kein Stückchen an emotionaler Wirkung interessierte Film gar nicht nötig hat – das Ineinandergreifen von Gegenwart und Vergangenheit hervortreten zu lassen, sondern auch, einem Publikum die Gelegenheit zu geben, zwischen allen Eck-, Dreh- & Angelpunkten die Leerstellen aufzufüllen und somit tiefer in den Stoff vorzudringen. Und spätestens auf den zweiten Blick zeigt sich auch, dass man – nicht nur angesichts manch prätentiöser Momente – hin und wieder durchaus einmal lachen darf.
Skandalös war an dieser Böll-Verfilmung eigentlich bloß der Umstand, dass Bölls Verleger sogleich eine Vernichtung des Streifens forderten – wie auch Brechts Erben fünf Jahre später ein absolutes Verbot für die frühe Brecht-Verfilmung Schlöndorffs (“Baal” (1970)) forderten: die Toleranz der linksgerichteten Literaturszene gegenüber dem Neuen Deutschen Film, zu dessen Aushängeschild “Nicht versöhnt oder Es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht” sehr schnell avanciert ist, hielt sich damals doch in erschreckend engen Grenzen.
Nicht ganz günstig kann man den Film in der französischen Montparnasse-Edition Danièle Huillet et Jean-Marie Straub Volume 1 erwerben – oder aber gemeinsam mit Drehbuch und Erläuterungen im Büchlein von VDG Weimar. Und worum geht es? Inhaltsangabe von PierrotLeFou


PierrotLeFou



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