Robert Z. Leonard ist unter den Regisseuren seiner Generation nicht gerade der bekannteste, bei der Kritik war er zu Lebzeiten auch nicht immer der beliebteste – seine Filme indes waren damals große Erfolge an den Kinokassen. Für die MGM drehte er seit Mitte der 20er Jahre zumeist stargespickte Prestigeprojekte; nicht selten mit leicht bis deutlich überdurchschnittlichen Budgets ausgestattet, wie etwa “The Great Ziegfeld” (1936), dem seinerzeit teuersten Tonfilm der MGM.
“Pride and Prejudice” – uraufgeführt am 26. Juli 1940 – dürfte neben dem genannten Titel sicherlich Leonards bekanntester Titel sein: eine mit Greer Garson, Laurence Olivier, Maureen O’Sullivan und Ann Rutherford prominent besetzte und hübsch – aber nicht der Vorlage gemäß – ausgestattete Romanze, die den Witz der Vorlage beizuhalten bemüht ist und letztlich vielleicht eine ganze Portion zu schwungvoll und heiter wirkt und zugleich etwas an Biss eingebüßt hat. Nicht ganz kostengünstig, aber ziemlich konventionell ist der fertige Film, dessen Regie ursprünglich George Cukor übernehmen sollte: Olivier, der im Vorjahr in Wylers inszenatorisch bemerkenswerter Bronte-Verfilmung “Wuthering Heights” (1939) aufgetreten war, war mit dem Wechsel der Regisseure so wenig zufrieden, wie mit dem fertigen Film selbst, der der Vorlage nicht gerecht geworden sei, zuviel Augenmerk auf die Ausstattung gelegt und manche Rollen unpassend besetzt habe. Das Publikum und selbst die Kritik jener Jahre war hingegen recht begeistert. Ob man den Film nun als adäquate Austen-Verfilmung auffassen mag oder nicht: als gelungenes Beispiel des klassischen Hollywood-Kinos überzeugt er nach wie vor. Warner hat den Film gemeinsam mit einem Kurzfilm und einem Cartoon desselben Jahrgangs auf DVD veröffentlicht: Fassungseintrag von Karm
PierrotLeFou
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