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Eine runde Sache: die Anniversary-Ecke

Vor 50 Jahren: Kuchars Underground-Meisterwerk

4. Januar 2016 | Stichwörter: 1960er, Drama, Jubiläum, Klassiker, Komödie, Kuchar, Kurzfilm, Metafilm, Spielfilm, Tragikomödie, Underground, USA


Hold Me While I’m Naked (1966)

Die Zwillingsbrüder George & Mike Kuchar gehören zu den einflussreichsten Amateurfilmern, die im Rahmen der us-amerikanischen Underground-Kultur der 60er Jahre breitere Bekanntheit erlangen konnten. Das gilt besonders für George Kuchar, dessen Filmographie weit über 200 Regieleistungen (und noch etliche Mitwirkungen an fremden Filmen) umfasst, die sich von Mitte der 50er Jahre bis Mitte der 00er Jahre erstreckten, während Mike Kuchar dagegen kaum 20 Filme in knapp 15 Jahren inszenierte. Etliche der Filme sind Hommage an und Parodie auf das klassische Hollywood-Kino und die populären Genres zugleich und kokettieren dabei ironisch mit den geringen eigenen Produktionsmitteln. In Titeln wie “A Tub Named Desire” (1956), “I Was a Teenage Rumpot” (1960) und “Pussy on a Hot Tin Roof” (1961) deutet sich das bereits an. Der Unterhaltungswert, die originelle Qualität und der Erfolg der Kuchar-Filme in der Underground-Szene beeinflusste viele spätere Amateur- & Undergroundfilmer erheblich: so auch John Waters, der sich durch die Kuchars zu seinen eigenen ersten Schritten ermutigt sah. Manche Bewunderer setzten die Kuchars dann auch in ihren eigenen Underground-Filmen ein – etwa Curt McDowell, der George Kuchar eine schöne Rolle in seiner pornographischen Südstaaten-Old-dark-house-Komödie “Thundercrack!” (1975) spielen und ihn McDowells Grundidee in Drehbuchform bringen ließ.

“Hold Me While I’m Naked” gilt vielen als George Kuchars Höhepunkt und wird – trotz seines Kurzfilm- & Underground-Charakters – immer wieder auch in diversen Bestenlisten aufgeführt. Und tatsächlich ist dieser kostengünstige Kurzfilm des einstigen Wetterkarten-Gestalters, der ab 1971 Filmkurse im San Francisco Art Institute geben durfte, nicht bloß ambitioniert, fantasievoll & kompetent umgesetzt worden (und letztlich bereits zu professionell, um noch als reiner Amateurfilm betrachtet zu werden), sondern gewissermaßen auch die Quintessenz der kucharschen Underground-Filme; handelt er doch vom Glamour großer, bunter Filmromanzen und der trostlosen Tristesse des Alltags, wobei er der eskapistischen Filmunterhaltung einerseits zugesteht, als Trostpflaster & Aufbauung zu dienen, um sie andererseits als Realitätsflucht in die Träumerei zu kritisieren (und dabei eine Fragestellung aufzugreifen, die der Hollywood-Film selbst 25 Jahre zuvor mit Preston Sturges’ “Sullivan’s Travels” (1941) gestellt hatte). Kuchar betreibt diese kritische, etwas parodistische Hommage in der Nähe des camp mit traurigem Humor und satirischen Witz, mittels origineller Sinnbilder und Bildkompositionen – und wird heutzutage am ehesten mit ebendiesem Film in Verbindung gebracht.
Worum es geht? Inhaltsangabe von PierrotLeFou


PierrotLeFou



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