Da Zui Xia (1966)

Die preisgekrönten Wuxia-Filme von international gefeierten Autorenfilmern wie Zhang Yimou oder Ang Lee haben längst den Beweis gebracht, dass ein einstmals als triviales Unterhaltungskino verschmähtes Genre inzwischen auch im Westen seine wohlverdiente Achtung erlangen konnte. Die denkwürdige Auszeichnung von King Hus “Xia Nu” (1971) auf dem Cannes Filmfestival drei Jahrzehnte zuvor hatte diese Entwicklung überhaupt erst ermöglicht. Es war der Höhepunkt in King Hus Karriere, der auf “Long Men Ke Zhan” (1967) und “Da Zui Xia” folgte: Beide Filme hatten zuvor bereits die Herzen der Wuxia-Liebhaber höher schlagen lassen und gelten heute noch als Meilensteine im Genre.

“Da Zui Xia” – uraufgeführt am 07. April – wurde von King Hu noch für die Shaw Brothers angefertigt und gilt gewissermaßen als Schnittstelle zwischen deren Produktionen und King Hus individueller Kunstfertigkeit (die er zwischen 1969 und 1971 mit “Xia Nu” auf die Spitze treiben sollte). King Hu profitiert in seinem ersten Wuxia-Klassiker erheblich von den Produktionsbedingungen der Shaw Brothers: Kulissen & Kostüme hinterlassen einen hochwertigen Eindruck, der von der Filmmusik, einer sorgsamen Kameraführung und den zahlreichen Choreografien noch unterstützt wird, wenngleich Kameraführung & Montage noch nicht die Qualität späterer King Hus erreichen. Und mit Cheng Pei-Pei verfügt der Film über eine charismatische Hauptdarstellerin, die im Genre (etwa später unter Ang Lee) weiterhin erfolgreich tätig war. Dass “Da Zui Xia” neben den jüngeren Werken von Ang Lee, Zhang Yimou oder Quentin Tarantino altbackener wirkt, liegt freilich auf der Hand; dass diese Filmemacher in King Hu und auch in “Da Zui Xia” einen wichtigen Einfluss sehen, spricht indes für sich…
In seinem Review macht movieguide auf die Stärken und die Bedeutung des naturgemäß in die Jahre gekommenen Klassikers aufmerksam.