Startseite
  Erweiterte Suche
  Neue Einträge
  Ranglisten
  Statistiken
  Kinostarts
  Disc-Area
  Web-TV
  zu den Foren
  FAQ
  Kontakt
  Das Team
  Neuerungen
  Partnerseiten








Eine runde Sache: die Anniversary-Ecke

Vor 50 Jahren: Robbe-Grillet verfeinert seinen Stil

2. Dezember 2016 | Stichwörter: 1960er, Belgien, Emilfork, Erotik, Frankreich, Jubiläum, Klassiker, Komödie, Kriminalfilm, Nouvelle-Vague, Pisier, Robbe-Grillet, Spielfilm, Trintignant


Trans-Europ-Express (1966)

Robbe-Grillet, der Schöpfer des nouveau roman und der große Erotomane der nouvelle vague, steht hierzulande ein wenig im Schatten populärerer Kollegen wie Truffaut, Godard, Varda oder Resnais, gilt vielen Cineasten allerdings als einer der wichtigsten französischen Filmemacher - wenn nicht gar: als der wichtigste – seiner Generation. Am Beginn seines filmischen Schaffens steht seine Autorentätigkeit für Resnais’ “L’année dernière à Marienbad” (1961), der ohne Untertreibung als Jahrhundert-Film gewertet werden darf: Gilles Deleuze sah in dem Film einen der bezeichnendsten Umbrüche zwischen dem klassischen Kino des Bewegungs-Bildes und dem modernen Kino des Zeit-Bildes. Es war ein Film, der die zentralen Charakteristika beider Filmemacher in sich vereinte, wenngleich sich Resnais und Robbe-Grillet von da an trotz grundsätzlicher Ähnlichkeiten weitestgehend in verschiedene Richtungen entwickeln sollten: Resnais Kino ist – mit Deleuze gesprochen – vornehmlich ein Kino der “Vergangenheitsschichten”, in welchen die dünne Schicht der Gegenwart eingehüllt wird, während Robbe-Grillet vornehmlich ein Kino der “Gegenwartsspitzen” ist, in denen simultane Gegenwarten einander widerstreben und sich kaum entwirren lassen.

In dem mit Jean-Louis Trintignant, Marie-France Pisier und Daniel Emilfork besetzten “Trans-Europ-Express” kommt diese Stoßrichtung Robbe-Grillets stärker zum Ausdruck als in seiner vorangegangenen, ersten Regiearbeit “L’immortelle” (1963), geht es doch um Filmschaffende, die in einem Zugabteil eine Kriminalgeschichte ersinnen, welche durch hinzusteigende Gäste ebenso beeinflusst wird wie auch durch dramaturgische Sackgassen und Fehler, die gelegentliche Korrekturen erfordern: ein intellektuelles Vexierspiel, welches ironisch mit der kolportagehaften Fiktion in der Fiktion spielt. Und noch ein weiteres Elemente, welches in “L’année dernière à Marienbad” und “L’immortelle” nur zurückhaltend eingesetzt worden war, kommt hier verstärkt zur Geltung: die (sado-)erotische Komponente, die fortan im Schaffen des mit der – hier in einer Nebenrolle zu sehenden – Domina und Autorin Catherine Robbe-Grillet verheirateten Regisseurs immer deutlicher zutage treten würde.
Gut greifbar sind die ersten sechs von insgesamt zehn Filmen Robbe-Grillets (und somit auch “Trans-Europ-Express”) seit gut 2½ Jahren in der Edition Alain Robbe-Grillet: Six Films 1963-1974 des British Film Institute (Fassungseintrag von ratz), von welcher es neben der BluRay-Version auch eine DVD-Veröffentlichung gibt.


PierrotLeFou



Kommentare und Diskussionen


Keine Kommentare zu „Vor 50 Jahren: Robbe-Grillet verfeinert seinen Stil“


Um Kommentare schreiben zu können, müssen Sie eingeloggt sein.

» Registrieren/Einloggen im User-Center



Copyright © 1999-2022 OFDb.de - Die Online-Filmdatenbank
Alle Rechte vorbehalten.
Nutzungsbedingungen · Datenschutz · Werben · Impressum
Hosted by Net-Build



Quicksearch






User-Center

Benutzername: 
Paßwort:
Login nur für diese Sitzung:

·

909 Besucher online


SSL  SSL-gesicherte
Verbindung aktiv



News


Unser News-Bereich wurde überarbeitet und wird in Kürze weiter ausgebaut werden, damit Sie stets aktuell über alle Neuigkeiten rund um die Welt des Films informiert sind.

» Zum neuen News-Bereich