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Eine runde Sache: die Anniversary-Ecke

Vor 100 Jahren: Hintergründiges Melodram von Bauer

16. Januar 2017 | Stichwörter: 1910er, Barantsevich, Bauer, Drama, Jubiläum, Karalli, Klassiker, Literaturverfilmung, Russland, Spielfilm, Stummfilm, Tanzfilm


Umirayushchii Lebed (1917)

Zoya Fedorovna Barantsevich war bereits als Schauspielerin mehrfach bei Yevgeni Bauer zu sehen gewesen, als dieser sich zu einer Verfilmung einer ihrer Erzählungen entschloss: “Umirayushchii Lebed” – am 17. Januar 1917 herausgekommen – mag vielleicht nicht Bauers beeindruckendste Inszenierung aufweisen (auch wenn es hier ganz minimale Schwenks, eine beeindruckende Rückwärtsfahrt und starke Alptraumsequenzen in Mehrfachbelichtung gibt), zählt jedoch zu seinen doppelbödigsten, inhaltlich interessantesten Filmen. Stärker noch als in “Posle smerti” (1915) wird hier selbstreflexiv das Abbilden von Frauen verhandelt: Vera Karalli - die eigentlich als Ballerina, nicht als Schauspielerin arbeitete – gibt für Bauer die schöne, allerdings stumme Gizella, die als Tänzerin auf der Bühne ihr Glück findet, nachdem sie eine unglückliche Erfahrung mit einem betrügerischen Geliebten gemacht hatte. Erfolge feiert sie insbesondere mit dem sterbende Schwan – der männlichen Inszenierung sterbender Frauen. Mit dieser Nummer erweckt sie schließlich das Interesse des Malers Glinskiy, dessen Passion es ist, den Tod in Bildern festzuhalten. Godard sagte einmal: Filmen bedeute, dem Tod bei der Arbeit zuzusehen. In “Umirayushchii Lebed” geht es vor allem um den Tod der schönen Frau, der zugleich als Männerphantasie erscheint: als sterbender Schwan und als Muse des Todes-Malers Glinskiy, der die Tänzerin als sterbenden Schwan für sich Modell stehen lässt – und der sie (Gizellas Vorahnungen entsprechend) schließlich mordet, in seinem fanatischen Verlangen, die perfekte Todespose zu malen. Bauers Inszenierung über das Inszenieren sterbender/toter Frauen nach einer Erzählung Barantsevichs ist definitiv hintergründiger, als man es von zeitgenössischen Filmen gewöhnt ist. (Auch die Stummheit Gizellas ist sicher kein Zufall.) Und inszenatorisch liegt Bauers Film zumindest über dem Durchschnitt, wenngleich er in dieser Hinsicht nicht seine spannendste Arbeit darstellt.
Erhalten ist das Werk erfreulicherweise in der Bauer-Edition vom BFI: Fassungseintrag von pm.diebelshausen


PierrotLeFou



Kommentare und Diskussionen


1 Kommentar zu „Vor 100 Jahren: Hintergründiges Melodram von Bauer“

  1. PierrotLeFou sagt:
    21. Juni 2017 um 10:54

    Morgen kommt es übrigens zu Yevgeni Bauers 100. Todestag… Dank YouTube dürfte es leicht fallen, dem Filmpionier ein wenig zu huldigen. :)


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