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Eine runde Sache: die Anniversary-Ecke

Vor 50 Jahren: Kaneto Shindôs Rückkehr zum phantastischen Film

23. Februar 2018 | Stichwörter: 1960er, Drama, Horror, Japan, Jubiläum, Klassiker, Shindo, Spielfilm


Yabu no naka no kuroneko (1968)

Über “Genbaku no ko” (1952), “Hadaka no shima” (1960) und “Onibaba” (1964) hatte sich Kaneto Shindô auch im Westen den Ruf eines Meisterregisseurs erarbeiten können. “Onibaba” war seinerzeit sein bislang größter Erfolg im Westen und ist es noch bis heute geblieben: Ein unvergessenes Meisterstück des japanischen Horrorkinos, das freilich weit mehr ist als ein reiner Genrefilm und neben dem zeitgleich entstandenen “Kaidan” (1964) Masaki Kobayashis zu den beachtlichsten japanischen Meilensteinen des phantastischen Films überhaupt zählt.
Mit dem am 24. Februar 1968 angelaufenen “Yabu no naka no kuroneko” kehrte Shindô bloß vier Jahre später nochmals mit einem bemerkenswert ähnlichen Stoff zu diesem Genre zurück: Wieder sind es Schwiegermutter & Schwiegertochter, die irgendwo im Nirgendwo vorbeikommenden Männern den Garaus machen; erneut kommt es zu einer Liebesbeziehung, welche die Routine der Frauen ins Wanken bringt. Diesmal jedoch ist der Tonfall etwas weniger grimmig: Statt einer makaberen Horrorstory liefert Shindô eine Art Geisterfilm ab; aus den schneidend scharfen, windgepeitschten Schilfhalmen wird hier das statisch-ruhige, stumpfe Bambuswäldchen. Und am Ende dieser Geschichte, die mit Vergewaltigung und Mord und einer kurz darauf feurig niederbrennenden Hütte beginnt, sorgt sanfter Schneefall an dem schreckensreichen Ort für einen versöhnlichen Ausklang, wohingegen im Vorgänger noch ein wesentlich offeneres Ende eine horrible Verfolgungsjagd beendete. Insgesamt ist diese neuerliche Verhandlung von Geschlechter- und Generationsbeziehungen, vom Krieg und von der Liebe weniger pessimistisch, weniger aggressiv – und dennoch eher eine Ergänzung und weniger ein Gegenentwurf: Zur zerrissenen Familie und dem daraus resultierenden mordenden Frauenduo gesellt sich nun mit dem zurückgekehrten Sohn/Mann die Möglichkeit der familiären Wiedervereinigung, welche durch die erlittenen Schrecken auf beiden Seiten freilich längst nicht mehr möglich ist. Um diese Unmöglichkeitserfahrung kreist “Kuroneko” – in bildschönen Einstellungen voller sanfter, zaghafter Kamerabewegungen.
An “Onibaba” konnte Shindô mit “Yabu no naka no kuroneko” aber nicht mehr heranreichen: Vielleicht war der Film als vermeintliche Blaupause des gerühmten “Onibaba” nicht originell genug; vielleicht war er 1968 – im Jahr von Revolte & Rebellion – im Vergleich mit “Onibaba” nicht aggressiv, aufreibend und avantgardistisch genug. Doch auch er konnte sich unter die wichtigsten japanischen Horrorfilme mischen – und liegt zurecht bei Criterion (Fassungseintrag von bigimot66) und Eureka (Fassungseintrag von Black Smurf) in ansprechenden Formen auf BluRay und DVD vor…


PierrotLeFou



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