Fritz Lang, der Regisseur der groĂen deutschen Ufa-Stummfilm-Epen, hatte sich im amerikanischen Exil und der Hollywood-Filmindustrie gut etabliert und bereits 1941 mit âMan Huntâ einen expliziten Anti-Nazi-Film gedreht (Anniversary-Text). Zwei Jahre spĂ€ter folgte âHangmen Also Dieâ, eine Fiktionalisierung der Ermordung von Reinhard Heydrich im Reichsprotektorat Böhmen und MĂ€hren (auf dem Gebiet der Tschechoslowakei) und der gnadenlosen Folgen des Attentats fĂŒr die Zivilbevölkerung. Der Film, fĂŒr den der ebenfalls im Exil lebende Bertolt Brecht mit Lang das Drehbuch erarbeitete, prĂ€mierte am 27. MĂ€rz 1943 in der von tschechischen Einwanderern gegrĂŒndeten Stadt Prague, Oklahoma.
âHangmen Also Dieâ ist somit ein handwerklich makelloser und auĂerordentlich spannender Thriller, der sich natĂŒrlich massive historische Freiheiten nimmt, aber fĂŒr Hollywood-VerhĂ€ltnisse in seiner Darstellung des zivilen Widerstandskampfes einen ungewöhnlich realistischen Zugriff findet. Die deutsche DVD von e-m-s (Fassungseintrag) ist leider vergriffen bzw. nur antiquarisch verfĂŒgbar, ebenso die vorbildliche Ausgabe von absolut-Medien, jedoch ist in GroĂbritannien von Arrow ein sehr gut ausgestattetes Blu-ray/DVD-Set erhĂ€ltlich, das mit reichhaltigen Hintergrundinformationen aufwartet. Als LektĂŒre sei hier die Kritik von Sven Jachmann in der Filmgazette empfohlen, die die schwierige Zusammenarbeit von Lang und Brecht hervorhebt.
ratz
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