Der am 1. Juni 1919 uraufgeführte “True Heart Susie” steht schon seit einigen Jahrzehnten im Ruf, ein zu Unrecht vernachlässigter Klassiker des amerikanischen Meisterregisseurs zu sein. Tatsächlich zählt “True Heart Susie” zu jenen Titeln aus der Zeit nach Griffith’ großen Epen “Birth of a Nation” (1915) und “Intolerance” (1916), die sich noch einen Klassiker-Status erarbeiten konnten – wie etwa “Broken Blossoms” (1919), “Way Down East” (1920) und “Orphans of the Storm” (1921). Zugleich wird das ziemlich naive Melodram mit seinem erbaulichen Happy End, das inhaltlich zugegebenermaßen nicht sehr viel zu bieten hat und in den Jahrzehnten mehr und mehr mit einem so verklärenden wie altmodischen Frauenbild aufstößt, immer wieder als einer der schönsten und inszenatorisch gelungensten Griffith-Filme wertgeschätzt, der formal so bescheiden-zurückhaltend wie effektiv daherkommt; zudem gibt wie so oft bei Griffith eine großartige Lillian Gish die Hauptfigur mit Bravour.
Ob es sich nun um “das Meisterwerk des großen Stummfilmpioniers” handelt, wie es auf der arte edition-/absolut medien-DVD (Fassungseintrag von Freddy J. Meyers) zu lesen ist, sei dahingestellt; einer der lohnenswerten Filme des Regisseurs ist es allemal, solange man sich mit rührigen Melodramen und reichlich altbackenen Frauenbildern irgendwie arrangieren kann. Das kommt auch im Review vonIntergalactic Ape-Man zum Ausdruck…
PierrotLeFou
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