Der Film noir mit Edward G. Robinson (den Lang auch danach wieder in “Scarlet Street” (1945) besetzte), Joan Bennett, Raymond Massey und anderen, den Fritz Lang am 25. Oktober 1944 in die Kinos brachte, wurde in späteren Jahren häufig gerĂĽgt: fĂĽr dieses altbackene, willkĂĽrlich angehängt wirkende Ende, welches alle Ereignisse als bösen Traum entlarvt. Altbacken wirkte das Ende freilich schon 1944: Fritz Lang selbst machte daraus keinen Hehl, beharrte aber darauf, dass gerade diese enorme Altbackenheit wieder neuartig anmuten wĂĽrde – und dass das positive Ende der Beliebtheit des Films zu seiner Veröffentlichung zuträglich gewesen sei. Lang, welcher der Romanvorlage von J. H. Wallis einen defätistischen Anstricht attestierte, mag löbliche Absichten mit seiner versöhnlicheren Filmversion verfolgt haben – endet aber letztlich auch bloĂź mit einer etwas abgeschmackten Moralvorstellung, nach welcher man sich besser nicht mit fremden, begehrenswerten Frauen einlässt. (Wobei es allerdings auch zum Kniff des Films gehört, dass er diese vermeintliche Moral vor allem zur Imagination seiner fantasiereichen Hauptfigur gemacht hat; Lang geht hier wahrhaft doppelbödig vor.) Und dass Lang die Schlusspointe bereits mit unwirklichen Bildern, mit einem phantasmagorischen Blick der Hauptfigur auf ein sich verlebendigendes, verselbstständigendes Gemälde zaghaft andeutet, kann den Eindruck einer unelegant-klischeereichen Wendung nicht kaschieren. Herausgekommen ist daher ein entsprechend kontrovers eingestufter Lang-Film-noir.
Worum es in dem (hierzulande auf DVD vergriffenen) Film geht, verrät die Inhaltsangabe von Montag.
PierrotLeFou
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