Nach dem Motiv einer russischen Mythenfigur entwickelte Aleksandr Rou den Märchenfilm “Kashchey bessmertnyy”, der – noch 1944 zu Kriegszeiten begonnen – am 27. Mai 1945 zur UrauffĂĽhrung gelangte. Es mag dem Kriegseinfluss geschuldet sein, dass Rous Märchenfilm streckenweise dĂĽster und auch etwas martialisch anmutet: Der unsterbliche Kaschtschai, ein dĂĽrres, greises, skelettartiges Männlein, lässt seine Horden die Heimat Nikitas verwĂĽsten und dessen Angebetete entfĂĽhren, woraufhin sich der Held in ein groĂźes Abenteuer (mit teils auch orientalischem Flair) stĂĽrzt und im Finale dem unheimlichen Kaschtschai seinen Schädel mehr als einmal vom Rumpf schlagen muss… Schon “Vasilisa prekrasnaya” (1940) war dĂĽsterer als die späten Märchenfilme Rous aus den 60er- und 70er Jahren, mit denen er auch im Ausland auf groĂźe Beliebtheit stieĂź, aber “Kashchey bessmertnyy” knĂĽpft gar mit Schlachten- und Kampfsequenzen und einem mild propagandistischen Patriotismus an Kriegsfilmelemente an, denen er sich schon nach seinen frĂĽhesten Fantasy- und Märchenfilmen im Rahmen des episodenhaften Kriegsfilms “Boyevoy kinosbornik 7″ (1941) gewidmet hatte, der fĂĽr drei Jahre nach einer sehr produktiven Phase wohl kriegsbedingt sein letztes Projekt geblieben war, ehe er sich an “Kashchey bessmertnyy” machte. Aber auch an dieses Projekt knĂĽpfte neuerliche eine längere Pause an, in der Rou lediglich drei Dokumentarfilme anfertigte, ehe er ab 1952 dann seine Spielfilmkarriere wieder aufnehmen konnte. Georgiy Millyar, der hier den Kaschtschai spielt, sollte auch später fĂĽr Rou nochmals in diese populäre Rolle (und andere Rollen) schlĂĽpfen (und war auch schon in “Vasilisa prekrasnaya” als Baba Yaga zu sehen).
Deutsch untertitelt liegt der Film bei RUSCICO auf DVD vor: Fassungseintrag von PierrotLeFou
PierrotLeFou
Kommentare und Diskussionen
1 Kommentar zu „Vor 75 Jahren: Unheimlicher Märchenfilm von Aleksandr Rou“
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