Seit 1917 stand Buster Keaton als Komiker vor der Kamera, anfangs noch als Randerscheinung neben Roscoe ‘Fatty’ Arbuckle. “The Rough House” (1917) war in diesem Jahr bereits eine erste Regiearbeit, die Keaton gemeinsam mit Arbuckle verrichtete, doch erst 1920 sollte Keaton, der sich zwischenzeitlich aufs Schauspiel beschränkt hatte, damit beginnen, in rascher Folge “echte” Keaton-Komödien zu drehen, in denen er selbst (nicht mehr im Schatten Arbuckles) die Hauptrolle spielte – und die er zumeist gemeinsam mit Edward F. Cline schrieb und inszenierte. “The High Sign” entstand als erste dieser Arbeiten bereits Anfang des Jahres, wurde jedoch – da Keaton die Qualität des Kurzfilms nicht ĂĽbermäßig schätzte – erst 1921 nach mehreren weiteren Regiearbeiten in die Kinos gebracht. “One Week” war dann als erster dieser Filme ab dem 29. August 1920 in den Kinos zu sehen, gefolgt von “Convict 13″ am 27. Oktober 1920, von “The Scarecrow” am 7. November 1920 sowie von “Neighbors” am 12. Dezember 1920. Der Film, der Virginia Fox und Buster Keaton als benachbartes Liebespaar präsentiert, welches seine vom Vater der Frau nicht gern gesehene Beziehung heimlich ausleben muss, ist ein besonders körperbetonter Slapstickfilm, in dem Keaton bereits viele jener Stunts darbietet, fĂĽr die er so berĂĽhmt-berĂĽchtigt geworden ist. Er hängt an Strommasten, lässt sich an Wäschleinen ĂĽber Innenhöfe ziehen, fällt Treppen herab oder schreitet als oberste dreier ĂĽbereinandergestapelter Personen durch den Innenhof – unter anderem auch mit Virginia Fox in seinen Armen. Es sind noch nicht die ganz furiosen Stunts späterer Keaton-Klassiker, aber doch weist der Komiker mit dem Stoneface, der am 4. Oktober dieses Jahres 125 Jahre alt geworden wäre, hier deutlich in die Richtung, in die es gehen sollte. Da die deutsche Veröffentlichung von absolut Medien (Fassungseintrag vonFreddy J. Meyers) vergriffen ist, sei hier die Blu-ray-Ausgabe aus Eurekas prächtiger Masters of Cinema-Reihe empfohlen: Fassungseintrag von Oldtimes
PierrotLeFou
Kommentare und Diskussionen
2 Kommentare zu „Vor 100 Jahren: Buster Keaton setzt sich durch“
Um in der wunderbaren Reihe hier auch endlich mal einen Kommentar zu hinterlassen: Schöne Auswahl. Die Keaton-Box von Eureka habe ich vor ein paar Wochen erst komplett gesichtet, “Neighbors” ist mir choreografisch dabei als eines der groĂźen Highlights in Erinnerung geblieben.
Ich hatte anfangs ĂĽbrigens gehofft, möglichst schnell zu den Keaton-only-Kurzfilmen vorstoĂźen zu können, aber ich muss sagen, Arbuckle hat mir schon ein bisschen gefehlt, als er dann irgendwann nicht mehr dabei war… der hatte schon ziemliches Leinwandcharisma.
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Um in der wunderbaren Reihe hier auch endlich mal einen Kommentar zu hinterlassen: Schöne Auswahl. Die Keaton-Box von Eureka habe ich vor ein paar Wochen erst komplett gesichtet, “Neighbors” ist mir choreografisch dabei als eines der groĂźen Highlights in Erinnerung geblieben.
Ich hatte anfangs ĂĽbrigens gehofft, möglichst schnell zu den Keaton-only-Kurzfilmen vorstoĂźen zu können, aber ich muss sagen, Arbuckle hat mir schon ein bisschen gefehlt, als er dann irgendwann nicht mehr dabei war… der hatte schon ziemliches Leinwandcharisma.
Auch in dieser eher ungewöhnlichen (Vor-)Weihnachtszeit gibt es wieder den obligatorischen Advents-Bonustitel… Ruhigen (Advents)sonntag allen Usern…