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Eine runde Sache: die Anniversary-Ecke

Vor 75 Jahren: Sex & Noir in einmaliger Verbindung

19. März 2021 | Stichwörter: 1940er, Eisinger, Erotik, Ford, Hayworth, Jubiläum, Klassiker, Krimi, Kriminalfilm, Macready, Maté, Noir, Spielfilm, USA, Vidor


Gilda (1946)

Es ist einer der berühmten, geradezu ikonischen Sexsymbol-Auftritte des Kinos, wenn Rita Hayworth ihren Kopf ins Bild wirft, so daß die volle Haarmähne über ihre nackten Schultern fällt. Sie spielt die Titelfigur in „Gilda“, dem schillernden Eifersuchtsdrama, das Charles Vidor am 14. März 1946 in die Kinos brachte und das sich nicht nur, aber auch dank Hayworths sinnlicher Präsenz ungebrochener Beliebtheit erfreut und die Bestenlisten der Film Noirs anführt.

Doch es braucht natürlich mehr als eine schöne Frau, um zum Klassiker zu avancieren, auch ein exotisches Setting in Buenos Aires, das Milieu illegaler Spielsalons und zwielichtige Gestalten in Smokings reichen nicht aus. In „Gilda“ ist es vor allem die fiebrige Atmosphäre und sexuelle Spannung innerhalb der ménage à trois zwischen dem Casinobesitzer Mundson (George Macready), dem gerissenen Emporkömmling Farrell (Glenn Ford) und Mundons frisch geehelichter Frau und ehemaligen Bühnensängerin Gilda. Denn nicht nur haben Farrell und Gilda eine gemeinsame problematische Vergangenheit, sondern Farrell versteht auch die Heirat seines Bosses als Verrat an ihrem gemeinsamen Beschluß, daß Frauen nichts in ihrer Beziehung zu suchen hätten. Und es ist genau dieser letzte Aspekt, der „Gilda“ für ein modernes, für sexuelle Identitäten sensibilisiertes Publikum interessant macht: Zwischen dem älteren, sich verschlossen gebenden Mundson und dem jüngeren, gutaussehenden Farrell zeichnet sich eine erstaunliche Homoerotik ab, die sich als wechselseitiges verbales Dominanzgebaren, aber auch vermittels phallischer Symbole manifestiert. Die anspielungsreichen Dialoge aus der Feder von Jo Eisinger lassen keinen Zweifel daran, daß Mundson trotz seiner Machtposition sexuell impotent ist – um so mehr beeindruckt die Ausstrahlung von Rita Hayworth, die mittels exquisiter Garderobe, Gesangseinlagen und natürlich durch den berühmten Handschuh-Strip noch akzentuiert wird. Aus heutiger Sicht wirkt die Rahmenhandlung um ein Kartell und bedrohliche Ex-Nazis eher störend auf den Fluß der kammerspielartigen Szenen der Dreiecksbeziehung, in denen Kameramann Rudolph Maté die wechselnden Kräfteverhältnisse zwischen Mundson und Farrell bzw. Farrell und Gilda in starke schwarzweiße Bilder übersetzt, die vor allem Mundson oft übergroß oder als undurchdringlicher Schatten dominiert.

Aktuell ist „Gilda“ in Deutschland nicht mehr auf physischen Medien erhältlich, jedoch bei mehreren Streaminganbietern im Programm. Wie immer empfehlenswert ist die in den USA und in Großbritannien erschienene DVD- oder Blu-ray-Ausgabe der Criterion Collection. Welche Faszination „Gilda“ auch noch auf heutige Zuschauer ausübt, verdeutlicht die knappe, aber feurige OFDb-Kritik von Leimbacher-Mario.


ratz



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