Vor 50 Jahren: Schuld und SĂŒhne Ă la Chabrol 26. MĂ€rz 2021 | Stichwörter: 1970er, Atiyah, Audran, Bouquet, Chabrol, Drama, Frankreich, JubilĂ€um, Klassiker, Kriminalfilm, Literaturverfilmung, PĂ©rier, Spielfilm Juste avant la nuit (1971) Basierend auf einem 20 Jahre zuvor erschienenen Kriminalroman von Edward Atiyah lieferte Claude Chabrol mit dem am 31. MĂ€rz 1971 uraufgefĂŒhrten Kriminaldrama “Juste avant la nuit” eine BeschĂ€ftigung mit Schuld und SĂŒhne, welche die dostojewskischen Themen auf eine Weise aufbereitet, die sich perfekt in Chabrols eingliedert. Hier muss keine Hauptfigur ihre Schuld nach begangener tollkĂŒhner Tat erst allmĂ€hlich erkennen, akzeptieren und nach langer Sorge, Verstellung und Verschleierung schlieĂlich sĂŒhnen, sondern hier weiĂ Michel Bouquet als verheirateter, gutsituierter Werbeagentur-Leiter Charles Masson sehr schnell, was er getan hat, als er seine masochistische Geliebte, die Partnerin eines befreundeten Architekten (François PĂ©rier), der Massons Familienanwesen entworfen hat, bei intimer Zusammenkunft erwĂŒrgt. Und es reift auch bald das BedĂŒrfnis, sich zu stellen und die Tat zu sĂŒhnen. Aber seine Ehefrau (StĂ©phane Audran), der er sich anvertraut, hĂ€lt zu ihm und rĂ€t ihm dringlich von seinen Absichten ab. Selbst der Partner der Toten will Masson um seiner Zukunft Willen fixe Ideen und sinnlose Flausen ausreden. Und so bleibt der Mann der tĂ€uschenden Werbung, die sich unter anderem um Waschmittel dreht, allein mit seinem Gewissen. Aufraffen kann er sich irgendwann zwar doch, aber dann ist es zu spĂ€t und er zieht sich die mörderische Aufmerksamkeit seiner Frau zu, die Ruf, Status und Zukunft der Familie gegen den Gewissens- und SĂŒhne-Unfug ihres Gatten zu verteidigen gedenkt. Vom Story-GrundgerĂŒst bis hin zu kleinen, bedeutungsschwangeren Details (Massons Beruf und seine beworbenen Produkte) und zusĂ€tzlichen Spitzen (das farbige DienstmĂ€dchen) reiht sich der Film bestens in Chabrols filmische Abrechnungen mit dem groĂbĂŒrgerlichen Milieu ein. Mit vier weiteren Chabrol-Klassikern liegt “Juste avant la nuit” in der Claude Chabrol Classic Edition No. 2 von Galileo vor, wenn auch in suboptimaler QualitĂ€t und spĂ€rlich ausgestattet: Fassungseintrag von Bretzelburger PierrotLeFou
Juste avant la nuit (1971)
Basierend auf einem 20 Jahre zuvor erschienenen Kriminalroman von Edward Atiyah lieferte Claude Chabrol mit dem am 31. MĂ€rz 1971 uraufgefĂŒhrten Kriminaldrama “Juste avant la nuit” eine BeschĂ€ftigung mit Schuld und SĂŒhne, welche die dostojewskischen Themen auf eine Weise aufbereitet, die sich perfekt in Chabrols eingliedert. Hier muss keine Hauptfigur ihre Schuld nach begangener tollkĂŒhner Tat erst allmĂ€hlich erkennen, akzeptieren und nach langer Sorge, Verstellung und Verschleierung schlieĂlich sĂŒhnen, sondern hier weiĂ Michel Bouquet als verheirateter, gutsituierter Werbeagentur-Leiter Charles Masson sehr schnell, was er getan hat, als er seine masochistische Geliebte, die Partnerin eines befreundeten Architekten (François PĂ©rier), der Massons Familienanwesen entworfen hat, bei intimer Zusammenkunft erwĂŒrgt. Und es reift auch bald das BedĂŒrfnis, sich zu stellen und die Tat zu sĂŒhnen. Aber seine Ehefrau (StĂ©phane Audran), der er sich anvertraut, hĂ€lt zu ihm und rĂ€t ihm dringlich von seinen Absichten ab. Selbst der Partner der Toten will Masson um seiner Zukunft Willen fixe Ideen und sinnlose Flausen ausreden. Und so bleibt der Mann der tĂ€uschenden Werbung, die sich unter anderem um Waschmittel dreht, allein mit seinem Gewissen. Aufraffen kann er sich irgendwann zwar doch, aber dann ist es zu spĂ€t und er zieht sich die mörderische Aufmerksamkeit seiner Frau zu, die Ruf, Status und Zukunft der Familie gegen den Gewissens- und SĂŒhne-Unfug ihres Gatten zu verteidigen gedenkt. Vom Story-GrundgerĂŒst bis hin zu kleinen, bedeutungsschwangeren Details (Massons Beruf und seine beworbenen Produkte) und zusĂ€tzlichen Spitzen (das farbige DienstmĂ€dchen) reiht sich der Film bestens in Chabrols filmische Abrechnungen mit dem groĂbĂŒrgerlichen Milieu ein. Mit vier weiteren Chabrol-Klassikern liegt “Juste avant la nuit” in der Claude Chabrol Classic Edition No. 2 von Galileo vor, wenn auch in suboptimaler QualitĂ€t und spĂ€rlich ausgestattet: Fassungseintrag von Bretzelburger
Keine Kommentare zu „Vor 50 Jahren: Schuld und SĂŒhne Ă la Chabrol“ Um Kommentare schreiben zu können, müssen Sie eingeloggt sein. » Registrieren/Einloggen im User-Center
» Registrieren/Einloggen im User-Center
Unser News-Bereich wurde überarbeitet und wird in Kürze weiter ausgebaut werden, damit Sie stets aktuell über alle Neuigkeiten rund um die Welt des Films informiert sind.» Zum neuen News-Bereich