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Eine runde Sache: die Anniversary-Ecke

Vor 100 Jahren: Ein frĂĽhes Meisterwerk des japanischen Films – noch immer erhalten…

7. April 2021 | Stichwörter: 1920er, BĂĽhnenstĂĽck, Drama, Gorki, Japan, Jubiläum, Klassiker, Literaturverfilmung, Murata, Osanai, Schmidtbonn, Spielfilm, Stummfilm


RojĂ´ no reikon (1921)

In den späten 10er Jahren setzte sich im japanischen Film eine (schon zuvor gelegentlich hier und da auftauchende) Verwestlichung durch, die eine größere Bedeutung der Montage, eine selbstverständlichere Aufteilung in unterschiedliche Einstellungsgrößen – unter denen besonders die GroĂźaufnahme ihre feste Etablierung erlebte –, naturalistischere Kulissen und zweckdienliche Schwenks mit sich brachte: Die onnagata, Männer in Frauenrollen, wurden durch Schauspielerinnen ersetzt, die benshi – die Live-Erzähler während der FilmvorfĂĽhrungen – behielt man zwar bei, aber das Filmbild emanzipierte sich und ĂĽbernahm Funktionen, die zuvor noch beim benshi lagen…
Ab dem 1923er Kanto-Erdbeben setzte dann eine Zerstörung alter Filmrollen ein, die ĂĽber die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs und eine auch in Nachkriegszeiten anhaltende relative Geringschätzung der Filmkunst weit ins späte 20. Jahrhundert hineinreichte. Entsprechend sind viele frĂĽhe Klassiker dieses verwestlichten japanischen Films – wie auch viele japanische Stummfilme insgesamt – heutzutage verschollen. Und blickt man auf Top-Ten-Listen des japanischen Stummfilms, so tummeln sich dort zu einem groĂźen Teil auch allerlei 30er-Jahre-Titel…
Einer der populärsten frĂĽhen japanischen Stummfilmklassiker, der heute noch erhalten ist, beachtliche Qualitäten bietet und ein eindringliches Beispiel der erwähnten Verwestlichung darstellt, ist das am 8. April 1921 uraufgefĂĽhrte Drama “RojĂ´ no reikon” von Minoru Murata, der – wie der Produzent Kaoru Osanai – ein groĂźes Interesse am westlichen Theater aufwies. Bei dem Film handelt es sich um eine freie Verfilmung des StĂĽcks “Mutter LandstraĂźe” (1901) von Wilhelm Schmidtbonn, angereichert mit Elementen aus Maxim Gorkis “Na dne” (1901/1902, Nachtasyl). Herausgekommen ist ein komplexer Film, der – dicht dran an David Wark Griffith’ Techniken sowie manchen Motiven – eine zunächst episodenhaft anmutende Struktur und etliche Figuren geschickt zu einem Reigen reiht, der in zwei Richtungen eine Tragödie und eine Komödie entfaltet, deren Zeugen am Ende noch einmal kurz einen gegenteiligen Verlauf beider Handlungen ausmalen…
Worum es geht, verrät die Inhaltsangabe von PierrotLeFou… FĂĽr mehr Informationen ĂĽber Film und Kontext sei eine Magisterarbeit von Anna Friederike Antonia SchĂĽler am Institut fĂĽr Asien- und Afrikawissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin empfohlen: https://www.iaaw.hu-berlin.de/de/seminar-fuer-ostasien-studien/japan/studium/ausgewaehlte-arbeiten/schueler.pdf


PierrotLeFou



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