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Eine runde Sache: die Anniversary-Ecke

Vor 75 Jahren: Kurosawas erster Nachkriegsfilm

29. Oktober 2021 | Stichwörter: 1940er, Biographie, Drama, Hara, Historienfilm, Japan, Jubiläum, Klassiker, Kurosawa, Liebesfilm, Propaganda, Spielfilm


Waga seishun ni kuinashi (1946)

Der erste Film, den Akira Kurosawa nach dem Krieg als Regisseur drehte – sofern man seine Mitarbeit an “Asu o tsukuru hitobito” einmal auĂźen vor lässt –, bot dem Filmemacher unter dem Einfluss der Besatzung die Möglichkeit, die jĂĽngere Geschichte seines Heimatlandes auf recht kritische Weise zu thematisieren und zugleich die Freiheit wie die Verantwortung des Individuums als groĂźe Werte zu etablieren. “Waga seishun ni kuinashi”, uraufgefĂĽhrt am 29. Oktober 1946, setzt mit solchem Interesse am Einzelnen um, was in Kurosawas vorangegangenen propagandistischen Filmen bisweilen als irritierender Störfaktor wahrzunehmen war: in “Ichiban utsukushiku” (1944) ebenso wie in “Tora no o o fumu otokotachi” (1945/1952), der erst den japanischen, dann den US-Zensoren suspekt war… “Waga seishun ni kuinashi” ist weniger eine Anbiederung an neue politische Umstände, sondern eher Entfaltung eines Keims, die fĂĽr die ganze spätere Karriere des Filmemachers richtungsweisend sein sollte. Das Drehbuch orientierte sich zunächst eng an zwei realen Biografien – eines aus politischen GrĂĽnden entlassenen Professors und eines als Spion hingerichteten Journalisten –, wurde allerdings (hauptsächlich wegen eines thematisch verwandten Konkurrenzprojekts) weit genug umgeschrieben, um diese Bestandteile an den Rand zu drängen. Im Mittelpunkt des Films steht eine Frau, Setsuko Hara als Yukie Yagihara, die unpolitische Tochter des Professors Yagihara, dessen Entlassung wegen zu liberaler Ansichten ihr zunächst noch wenig Kopfzerbrechen bereiten. Anfang der 30 Jahre muss sich diese Frau zwischen zwei Studenten entscheiden, von denen einer ĂĽber die Jahre seine Ăśberzeugungen aufgibt und in den Staatsdienst eintritt, derweil der andere sich immer deutlicher fĂĽr seine linken Ăśberzeugungen einsetzt. Yukie entscheidet sich fĂĽr Letzteren, ist bald darauf erst Inhaftierte, dann Witwe – und wird wegen ihrer Beziehung zum hingerichteten Spion sozial geächtet, bis dann die Nachkriegszeit einen Neuanfang ermöglicht. Immer stärker kristallisiert sich Yukies Bildungs- und Reifeprozess als zentrales Thema des Films heraus, der vielleicht erstmals Kurosawas Ruf, ein recht westlicher Filmemacher zu sein, entspricht. FĂĽr Kurosawa waren indes die leidigen Streitereien mit dem Drehbuch-Komitee Grund genug, auch “Waga seishun ni kuinashi” noch als einen von äuĂźeren EinflĂĽssen verwässerten Film wahrzunehmen: Erst ab “Yoidore tenshi” (1948) habe er als Filmemacher gänzlich frei agieren können. Und im Westen avancierte Kurosawa ebenfalls nicht mit diesem ideologisch neu ausgerichteten Nachkriegsfilm “Waga seishun ni kuinashi” zum Meisterregisseur von Weltrang, sondern erst mit “RashĂ´mon” (1950). Unter den FrĂĽhwerken nimmt “Waga seishun ni kuinashi” aber fraglos eine einschneidende Stellung ein… und ist freilich neben anderen FrĂĽhwerken auf der Early Kurosawa Collection vom BFI zu bekommen: Fassungseintrag von Phileas


PierrotLeFou



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