Schon in dem doch recht bemerkenswerten film noir “The Face Behind the Mask” (1941) arbeitete der Regisseur Robert Florey mit Peter Lorre zusammen, der im selben Jahr mit “The Maltese Falcon” (1941) nochmals einen ordentlichen Karriereschub in den USA verbuchen konnte. Hier beginnt fĂĽr den Schauspieler die Hochzeit seiner US-Karriere, die Mitte/Ende der 40er Jahre wieder endete, als Lorre 1947 wegen Drogenkonsums verhaftet wird und dann im Rahmen der beginnenden McCarthy-Ă„re als vermeintlicher Kommunist verunglimpft wird. Zuvor drehte er nochmals einen Film mit Florey: den am 25. Dezember 1946 uraufgefĂĽhrten “The Beast with Five Fingers”, der auf der wohl bekanntesten Gruselgeschichte William Fryer Harveys basiert… Harveys Erzählung “The Beast with Five Fingers” (1928) wurde neben anderen Geschichten des Autors als “The Beast with Five Fingers and Other Midnight-Tales” (1946) herausgegeben, als der Film in Arbeit war. Floreys Verfilmung sollte fĂĽr ein anhaltendes Interesse an Harveys Geschichten sorgen. Bekannter als der vor allem mit der Verfilmung nochmals populärer gewordene Harvey waren indes zwei Drehbuchautoren dieser Filmversion: Curt Siodmak, wie Lorre ein GeflĂĽchteter aus Nazi-Deutschland, der in den USA seine neue Heimat finden sollte, schrieb groĂźe Teile des Buches (und hatte mit phantastischen Stoffen auch bereits jede Menge Erfahrung); und eine Szene schrieb (ungenannt) Luis Buñuel, dessen Erfahrung mit dem Surrealismus hier sanft durchschimmert.
Indes ist der auch Robert Alda und J. Carrol Naish besetzte Film zwar einer der populärsten Filme ĂĽber abgetrennte Hände mit Eigenleben, wird aber eben meist nur als einer der wichtigen Prototypen neben den nur bedingt themenvewandten Transplantationsthrillern “Orlacs Hände” (1924) und – ebenfalls mit Lorre besetzt! – “Mad Love” (1935) betrachtet und selten fĂĽr Qualitäten gerĂĽhmt. Diese fallen in den Augen einer Mehrheit der Kritiker(innen) eher mittelmäßig aus (derweil Harveys Erzählung noch immer Zuspruch unter Phantastik-Aficionados erlangt).
Diese Enttäuschung ĂĽber die Qualität des doch recht namhaften Klassikers drĂĽckt sich auch im Review von Moonshade aus…
PierrotLeFou
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