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Eine runde Sache: die Anniversary-Ecke

Vor 100 Jahren: D. W. Griffith, Top & Flop, stumm & tönend

27. Dezember 2021 | Stichwörter: 1920er, BĂĽhnenstĂĽck, Burke, Cormon, d'Ennery, Drama, Gish, Griffith, Historienfilm, Jubiläum, Klassiker, Liebesfilm, Literaturverfilmung, part-talkie, Spielfilm, Stummfilm, USA


Dream Street (1921) & Orphans of the Storm (1921)

Nachdem David Wark Griffith in den Jahren 1918 bis 1920 einen beachtlich hohen Output vorweisen konnte – 17 seiner Filme erlebten in diesen drei Jahren ihre jeweiligen Premieren –, brachte er 1921 bloß zwei Filme in die Kinos, die unterschiedlicher nicht hätten eingestuft werden können.
“Dream Street” kommt am 12. April 1921 erstmals in die Kinos: als Stummfilm. Begleitend dazu hatte er noch EinfĂĽhrung gedreht, die im Photokinema-Verfahren Griffith himself nicht bloĂź zeigt sondern auch tönen lässt, derweil er “Dream Street” vorstellt. Zwei Wochen später fertigt Griffith noch Tonaufnahmen an, die fĂĽr eine part talkie-Version gedacht sind, die im Mai 1921 ihre UrauffĂĽhrung erlebt. Mangels Photokinema-Ausstattungen in den Kinos – die parallel zur FilmvorfĂĽhrung möglichst synchron noch den separat vorliegenden Ton hätten abspielen mĂĽssen – und aufgrund der angeblich doch recht mäßigen Qualität des Ergebnisses setzt sich jedoch die Original-Stummfilmversion durch. Wobei ihr Erfolg bescheiden ist – trotz einiger Marketing-Gags wie Chinatown-Kulissen in einer Kinolobby in Atlanta, passend zum Handlungsort des Films, dem Londoner Stadtteil Limehouse: Enttäuschend sei “Dream Street”, lasse jedes Anzeichen fĂĽr Griffith’ inszenatorischen Fähigkeiten vermissen, sei – in der part talkie-Version – ein misslungenes Experiment, zähle gar zu seinen schlechtesten Filmen ĂĽberhaupt… Und ein finanzieller Flop war “Dream Street” noch dazu. Tatsächlich ist die aus verschiedenen Erzählungen von Thomas Burke zusammengebaute Handlung um zwei BrĂĽder, die ein und dieselbe Tänzerin lieben, die bald auch noch von einem Schurken begehrt wird, nicht ĂĽbermäßig ĂĽberzeugend, zeichnet sich besonders stark durch eine von Griffith häufig betriebene S/W-Malerei aus und weist allerlei yellow- und blackfaces auf; und Griffith inszenatorische Handschrift fehlt zwar nicht gänzlich – denn es lassen sich vitale Massenszenen (wenn auch eher weniger beeindruckender Größenordnung) ebenso finden wie sinnig genutzte GroĂźaufnahmen; auch gibt es ein paar interessante visuelle Einfälle; aber FĂĽlle und Raffinesse enttäuschen doch etwas, wenn man Griffith’ groĂźe Klassiker zum direkten Vergleich heran zieht.
Zu diesen groĂźen Klassikern gehört – als einer der letzten groĂźen Klassiker Griffith’, dessen Karriere fortan nicht mehr halten sollte, was seine Karriere in den 10er Jahren noch versprochen hatte – auch der am 28. Dezember 1921 uraufgefĂĽhrte “Orphans of the Storm”. Hier verbindet Griffith wieder einmal kleine zwischenmenschliche Dramen mit der groĂźen Weltgeschichte und lässt zwei Stiefschwestern die Wirren der französischen Revolution durchleben, bis einer von ihnen gar die Hinrichtung auf der Guillotine droht, ehe Danton eine griffithtypische last minute rescue eintreten lässt. Nach einer BĂĽhnenstĂĽckvorlage von Adolphe d’Ennery und Eugène Cormon bewerkstelligte Griffith diesen noch einmal sehr charakteristischen Klassiker, in dem Dorothy und (letztmalig) Lillian Gish fĂĽr ihn vor der Kamera und inmitten gigantischer, kostenspieliger Kulissen stehen: Epische 2½ Stunden Laufzeit nahm sich Griffith dafĂĽr Zeit und lieferte nochmals groĂźes Monumentalkino, das sich als etwas naiver und fragwĂĽrdiger Kommentar auf die noch junge Revolution in Russland lesen lieĂź; in ideologischer Hinsicht besticht dieser Film wie meisten Griffith-Filme freilich nicht. Aber auch wenn “Orphans of the Storm” noch einmal viele Qualitäten des groĂźen Regisseurs aufweist und längst zu seinen größten Titeln gezählt wird, so entpuppte sich die kostenspielige Produktion doch nicht als Kassenerfolg.
Erhältlich ist der Film auf der empfehlenswerte, bereits vor 19 Jahren erschienenen Griffith Masterworks-Edition von KINO on video: Fassungseintrag von Intergalactic Ape-Man


PierrotLeFou



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