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Eine runde Sache: die Anniversary-Ecke

Vor 100 Jahren: Murnaus unsterblicher Über-Klassiker

16. Februar 2022 | Stichwörter: 1920er, Deutschland, Expressionismus, Galeen, Horror, Jubiläum, Klassiker, Literaturverfilmung, Murnau, Phantastik, Schreck, Spielfilm, Stoker, Stummfilm


Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens (1922)

Die Superlative ist selten gerechtfertigt; in der Werbung tummelt sie sich häufiger als in der Tatsachenbeschreibung. Aber zu den wenigen Filmen, die sich zu den berühmtesten Filmklassikern überhaupt zählen lassen, lässt sich Murnaus Bram-Stoker-Verfilmung nach Henrik-Galeen-Drehbuch ohne Bedenken rechnen: Neben “Das Cabinet des Dr. Caligari” (1920) und “Metropolis” (1927) zählt er zu den bekanntesten deutsch(sprachig)en Stummfilmen, zugleich zu den bekanntesten Frühwerken des phantastischen Films: Den Ruhm eines “Dracula” (1897) erntete auch Murnaus Verfilmung. Werner Herzog drehte mit “Nosferatu – Phantom der Nacht” (1979) das Remake einer Literaturverfilmung, keine Literatur-Neuverfilmung. Robert Eggers vor einigen Jahren ein Remake angekündigt, das dann aber ausblieb. Dafür spendierte David Lee Fisher, der schon Wienes Klassiker ein Remake zukommen ließ, ein Remake mit Doug Jones, das aber seit Jahren im Postproduction-Fegefeuer wandelt… Mit “Shadow of the Vampire” (2000) drehte Elias Merhige zudem ein äußerst freies Remake als Film-im-Film-Variante; oder zumindest eine ironische Fantasie der Dreharbeiten zwischen Biopic und Horrorfilm, die sich einige Zitationen genehmigt. Eine fiktionalisierte Schilderung der Dreharbeiten bot in Romanform zuvor schon Jim Shepard mit “Nosferatu in Love” (1998).
Die von Max Schreck verkörperte Hauptfigur ist von alledem unabhängig längst schon unsterblicher Bestandteil der Populärkultur. Hier in der OFDb führt “Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens” die Stummfilm-Rangliste wertungs- wie stimmzahlmäßig an; in der Liste der Horrorfilme schmückt er immerhin den 15. Platz. Auf der IMDb liegt der Film mit über 94.000 Wertungen deutlich vor Wienes, aber auch deutlich hinter Langs Klassiker und spielt in einer Liga, die nicht einmal Griffith oder Eisenstein, aber immerhin den US-amerikanischen Slapstick-Stars vorbehalten ist: Filme also, die heute durchaus auch noch ein Massenpublikum reizen, das gar nicht einmal unbedingt ein Interesse an Stummfilmen oder Filmgeschichte hat. Neben “Das Cabinet des Dr. Caligari” gehört der Film auch zu den bekanntesten Erscheinungsformen des Expressionismus im Kino. Zwar wird dieser hier nicht mehr ungebrochen verwendet – aber auch dieser Mix aus expressionistischen und naturalistischen Motiven darf als wegweisend gelten. Wie nur wenige Stummfilme fordert “Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens” heute mehr denn je auch Filmkomponist(inn)en an, neue Musikspuren in die Welt zu setzen: vom Uraufführungs- bis hin zum Techno-Score ist mittlerweile eine beachtliche Menge hörens- und sehenswerter Versionen entstanden. Selbst eine kuriose Tonfilmversion wurde zu Beginn der 30er Jahre bewerkstelligt. Wer sich für Filmästhetik und -theorie interessiert, kommt kaum umhin, die große Kunstfertigkeit zu bemerken. Und die Effektivität erst: Es gibt wenige Horrorfilme aus der Zeit vor den Hammer Studios, mit denen man noch heute Kinder (und nicht nur diese) ängstigen kann. In Schweden, so ist hier und da zu lesen, wurde ein Verbot des Films erst vor 50 Jahren aufgehoben: eine halbe Dekade nach dem Siegeszug des modernen Horrorfilms. Und die Filmliteratur reißt bis heute nicht ab: Rolf Giesen, der 2019 einen englischen Band zum Film herausgegeben hatte, wird mit anderen im März den 600-Seiten-Band “Der Fall Nosferatu: Enthüllte Geheimnisse zum Stummfilm-Klassiker” veröffentlichen. Natürlich im März (sofern alles gut geht), denn am 4. März 1922 erlebte Murnaus Film in Berlin seine Premiere. Der Nederlandsche Bioscoop Trust scheint den Film aber schon am 16. Februar 1922 in zwei niederländischen Kinos gezeigt zu haben.
Und falls jemand nicht wissen sollte, worum es bei “Nosferatu” oder “Dracula” eigentlich geht, so sei hier das Review von Mr. Barlow empfohlen. Einfach schon deshalb, weil der “Salem’s Lot” (1975) entlehnte Nickname auch auf Reggie Nalder verweist, der in Tober Hoopers 1979er Verfilmung Barlow verkörpert und aussieht wie ein schreckscher Graf Orlock…


PierrotLeFou



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