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Eine runde Sache: die Anniversary-Ecke

Vor 50 Jahren: Manoel de Oliveira beginnt sein spätes Hauptwerk – mit der Tetralogie der amores frustrados

25. Februar 2022 | Stichwörter: 1970er, amores-frustrados, BĂĽhnenstĂĽck, Drama, Jubiläum, Klassiker, Komödie, Literaturverfilmung, Novo-Cinema, Oliveira, Portugal, Sanches, Satire, Spielfilm, Tetralogie


O Passado e o Presente (1972)

Mit 63 Jahren ging und geht manch eine(r) schon in Rente. Der portugiesische Filmemacher Manoel de Oliveira indes startete mit 63 Jahren erst so richtig richtig durch. 1928 war er erstmals vor der Kamera zu sehen, sein RegiedebĂĽt gab er drei Jahre darauf mit “Douro, Faina Fluvial” (1931). 16 Filme drehte er insgesamt bis Mitte der 60er Jahre: zumeist Kurzfilme, aber auch sein Spiel- und LangfilmdebĂĽt “Aniki-BĂłbĂł” (1942), der mittellange Dokumentarfilm “O PĂŁo” (1959) sowie das leicht essayistische 95minĂĽtige Dokudrama “Acto de Primavera” (1963). Nach 1965 dreht de Oliveira bis Anfang der 70er Jahre gar nichts. 1971 beginnt er dann um seinen 63. Geburstag herum mit den Dreharbeiten fĂĽr “O Passado e o Presente”, der am 26. Februar 1972 seine UrauffĂĽhrung erlebt. Es ist der Beginn einer losen Tetralogie, die sich rund um deren titelgebenden amores frustrados dreht, um etwas suboptimale Liebesbeziehungen also, die durchaus an Luis Buñuel erinnern, von dem de Oliveiras Spätwerk generell stark geprägt ist; und der mit “La journal d’une femme de chambre” (1964), “Belle de jour” (1967), “Tristana” (1970) und vor allem später noch mit “Cet obscur objet du dĂ©sir” (1977) problematische Liebesbeziehungen satirisch aufbereitete und ebenfalls 1972 sehr frustierende, ungestillte BedĂĽrfnisse etwas anderer Art in “Le charme discret de la bourgeoisie” (1972) schilderte. De Oliveiras “O Passado e o Presente” handelt nach einem TheaterstĂĽck Vicente Sanches’ von der Umbettung eines verstorbenen, zu Lebzeiten nicht sonderlich wertgeschätzten Ehemannes – welche dessen Witwe ein willkommener Anlass ist, nun ihren zweiten Ehemann vorzufĂĽhren. Eine fĂĽr den Regisseur doch sehr agile KamerafĂĽhrung und eine später vielfach bei ihm anzutreffende pathetische Musikuntermalung formen die gallige Geschichte von miesen Stichen, BloĂźstellungen und Verletzungen im Milieu der Bourgeoisie, welche von den Darsteller(inne)n auf bewusst theatralische, mitunter steife Weise dargeboten werden: das galt vielen Zunächst als Mangel, erwies sich aber als Stil des Regisseurs, der hiermit einen Switch von Laienschauspieler(inne)n zu professionellen Schauspieler(inne)n vorlegte. Bis zu seinem Tod im Jahr 2015 legte er noch 47 weitere Filme – ĂĽberwiegend Langfilme – vor, die ab den 90er Jahren auch vielfach von europäischen Filmstars der ersten Liga getragen wurden. “O Passado e o Presente” ist der Beginn dieses Spät- und zugleich Hauptwerks, das de Oliveira zwischen 63 und 106 Jahren hervorbrachte, und nicht bloĂź der Beginn einer Tetralogie, die ihrerseits schon einen beachtlichen Abschluss einer Karriere dargestellt hätte. Und “O Passado e o Presente” ist noch mehr: der Beginn der zweiten Phase des novo cinema, der mit dem von der Gulbenkian-Stiftung unterstĂĽtzten Centro PortuguĂŞs de Cinema einhergeht, fĂĽr welches de Oliveira mit “O Passado e o Presente” die erste Produktion abliefern durfte.


PierrotLeFou



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