The Secret Life of Walter Mitty (1947)

Mit Komödien wie (dem einst an den Kassen wenig erfolgreichen) “The Court Jester” (1955) gehört Danny Kaye zu den populärsten US-Filmkomikern der 50er Jahre. Seinen ersten großen Wurf auf der Leinwand feierte er aber an der Seite von Virginia Mayo und Boris Karloff schon mit dem am 4. August 1947 uraufgeführten “The Secret Life of Walter Mitty”: Norman Z. McLeod hatte in den 30er Jahren mit den Marx Brothers oder auch mit Harold Lloyd Komödienklassiker hingelegt – und “The Secret Life of Walter Mitty” erhielt bald einen ähnlich gewichtigen Status. Das gleichnamige Remake bzw. die Neuverfilmung von James Thurbers literarischer Vorlage von und mit Ben Stiller aus dem Jahr 2013 macht das deutlich. Kaye spielt hier den Titelhelden Walter Mitty, der im Grunde kein echter Held ist: eigentlich ist er ein ziemlicher Feigling, der bloß in Tagträumen zum Helden taugt – und passenderweise bei einem Verlag für pulp fiction arbeitet. Freilich wird er Gelegenheit bekommen, auch im wahren Leben ein Heldendasein zu entfalten. Diese Kluft von Schein und Sein und die großen Vorbilder der Unterhaltungsindustrie sind Motive, die bis heute Stoff für Hollywoodkomödie abgeben: jüngst etwa in “The Lost City” (2022). McLeods Klassiker ist einer der besten Filme dieser Art – und als Filmclub Edition #6 bei Big Ben Movies auf DVD erhältlich: Eintrag von Dr. Kosh