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Vor 50 Jahren: Die Postmoderne in der Nouvelle Vague

Montag, 24. August 2015 - 08:55 | Anniversary-Ecke | Stichwörter: 1960er, Abenteuer, Belmondo, Drama, Frankreich, Gangsterfilm, Godard, Italien, Jubiläum, Karina, Klassiker, Komödie, Literaturverfilmung, Musical, Nouvelle-Vague, Postmoderne, Spielfilm, White
Von PierrotLeFou

Pierrot le fou (1965)

Will man den postmodernen Film zurückdatieren, greift man oftmals auf die 80er Jahre zurück: Greenaways Spielfilme wie “A Zed and Two Noughts” (1983) (eher poststrukturalistisch als postmodern) in Großbritannien, Teile des cinéma du look in Frankreich, David Lynch (“Blue Velvet” (1983)) oder die Coen Brothers (“Blood Simple” (1984)) dienen als Beispiele vor den 90er Jahren, in denen dann Tarantino oder Fincher tätig wurden. Doch der Begriff, der in den 60er Jahren von Irving Howe oder Leslie Fiedler entscheidend geprägt worden ist, passt schon zu Godards Höhepunkten seiner Frühphase, allen voran “Pierrot le fou”, der seine eigene Form reflektiert und zum eigenen Thema erhebt.

“Pierrot le fou” – am 29. August 1965 während der Internationalen Filmfestspiele von Venedig uraufgeführt – ist ein durch und durch postmoderner Film, der sich quer durch alle Medien (Literatur, Malerei, Musik, Film) zitiert, das Elitäre mit dem Populären vermengt, der seine Handlung um Ferdinand (Belmondo) und Marianne (Karina) zwischen einem halben Dutzend verschiedener Genres (Abenteuerfilm, Liebesfilm, Drama, Gangsterfilm, Komödie, Musical) erzählt und alles in Anführungszeichen setzt, der seine Handlung – frei nach Lionel White – frei mäandern und in viele Episoden zerfasern lässt, dabei allerdings nicht purer Beliebigkeit verfällt, sondern die Suche nach neuen Formen zum Leitthema erhebt. Godard – der sich auch heute wohl kaum als Postmodernist bezeichnen lassen würde – orientierte sich freilich vor allem an poststrukturalistischen, sowie situationistischen Perspektiven, hat damit jedoch einen Film entwickelt, ohne den sich das postmoderne Kino vermutlich anders entwickelt hätte. Neue Kombinationen, neue Identitäten spielen in “Pierrot le fou” formal wie inhaltlich eine große Rolle: für den Protagonisten sollte dieses Neue tödlich enden, für Godard begann bald darauf der Vorstoß zu wirklich neuartigen Formen (die immer massenuntauglicher gerieten) und für die Kinogeschichte entstand einer der wichtigsten Bezugspunkte der 60er Jahre, auf den sich zuletzt etwa Alejandro González Iñárritu mit “Birdman” (2014) stützte.
Eine BR-Veröffentlichung liegt hierzulande bei Arthaus vor: Fassungseintrag von Jared Kimberlain



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