Im andauernden Vergleich zum letzten Kinojahr, in dem ja bekanntlich alles viel besser war (auch das deutsche Boxoffice leidet in Zahlen deutlich unter Internetpiraterie und dem allgemeinen DVD-Trend), schnitt auch das vergangene Wochenende in den USA nicht gerade berauschend ab, aber als Vorwärmer für Harry Potters neuesten Streich können sich Spitzenreiter und die 3 Neulinge im Ganzen nicht beschweren. Und am Ende der Top 10 lugt noch ein Geheimtip vorbei!

Dabei hat sich auf Platz 1 nun aber gar nichts geändert: Disneys “Chicken Little/Himmel und Huhn” baute gerade mal ein Fünftel an Einspiel ab und kam auf 31,6 Mio, das sind ermutigende 80,4 Mio. insgesamt. Damit ist das “Mouse House” zwar noch keine Gefahr für Pixar, aber es ist ein beachtliches Ergebnis gegenüber den letzten Zeichentrickfilmen des Studios.
Und die SF-Jugendkomödie “Zathura”, die von dem Jumanji-Erfinder zusammenkonstruiert wurde, war dann auch keine Gefahr fürs Federvieh. Insgesamt kamen ordentliche, aber nicht überragende 13,4 Mio. in die Kassen.

Es ist aber abzusehen, daß es beiden in der nächsten Woche mit dem Jungzauberer deutlich schlechter ergehen wird.

Auf dem dritten Platz zeigt sich der Thriller “Derailed”, der als Jennifer Aniston-Vehikel verkauft wird, obwohl sie kaum eine Nebenrolle hat. Also ein Clive-Owen-Vehikel, daß die Nerven der Zuschauer wohl auf eine Geduldsprobe stellt, wenn auch nicht aus positiven Gründen. Trotzdem sind 12,2 Mio. an drei Tagen ordentlich.

Noch besser sieht es bei Star-Rapper 50 Cent aus, wenn man an sein Filmdebut denkt: bei nur 1650 Kopien (die anderen hatten 1600 bzw. 800 mehr im Einsatz) kam der Film auf 12,0 Mio. aus der Fanbasis und hat dank eines Wochenfrühstarts am Mittwoch schon 17,7 Mio. eingespielt.

Einen Einbruch dagegen erlebte Sam Mendes Kriegsfilm “Jarhead”, unter dem sich wohl viele mehr Action vorgestellt hatten. Er fiel gleich um 58 % auf 11,7 Mio. und steht jetzt bei knapp 47 Mio.
Besser stehts für “Saw 2″, der nur 46 Prozent fiel, also stabil blieb für einen Horrorfilm und bei 9,1 Mio. landete (Gesamt: 73,9 Mio.)
Noch mal um ein Drittel erleichtert wurde “Die Legende des Zorro” mit 6,4 Mio., der jetzt die 40 Mio. erreicht hat, aber bei 50 Mio. wird wohl Schluß sein.
Mit 3,8 bzw. 3,7 Mio. kamen die Komödie “Prime” und der Pferdefilm “Dreamer” dahinter auf 8 und 9. Sie spielten bisher 19 bzw. 29 Mio. ein.

Als Abschluß der Top 10 platzierte sich hocherfreulich das Kostümdrama “Stolz und Vorurteil” mit zwar nur knapp 2,9 Mio., das aber nur bei 215 Kopien und damit mit dem besten Schnitt der Top 20. Der Film wird sicherlich noch eine Ausweitungsromanze auslösen.

Nicht mehr oben drin ist George Clooneys neuester Film “Good Night and, Good Luck”, ein Politdrama aus den 50ern, der aber mit 2,5 Mio. aus nicht mal 700 Kopien mit 15 Mio. sehr gut dasteht.
Auch Steve Martins “Shopgirl”, seine eigene Buchverfilmung hält sich mit 1,8 Mio. (6,1 mio. insgesamt) beachtlich.
Zulegen konnte auch die Filmbio “Capote” mit Philip Seymour Hoffman auf 1,2 Mio (6,5 Mio. bisher im limited release).
Erfreulich auch die Verdopplung des Einspiels von “Kiss Kiss Bang Bang” auf 800.000 USD bei 170 Kopien.

In der nächsten Woche liegt der Fokus natürlich ganz klar auf “Harry Potter und der Feuerkelch”, der schon ein Kandidat für 80 Mio. Dollar innerhalb der ersten Tage ist. Als Kontrast können sich die Erwachsenen in “Walk the Line” an biographischen und angeblich oscarreifen Darstellerleistungen von Joaquin Phoenix und Reese Witherspoon bezüglich des Sängers Johnny Cash und seiner Frau gönnen.

Watch out!