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Vor 100 Jahren: Fritz langt zu

Montag, 21. Oktober 2019 - 02:20 | Anniversary-Ecke | Stichwörter: 1910er, Abenteuer, Dagover, de-Vogt, Deutschland, Filmreihe, Historienfilm, John, Jubiläum, Klassiker, Lang, Orla, Phantastik, Rippert, Röhrig, Spielfilm, Stummfilm, Warm
Von PierrotLeFou

Die Spinnen, 1. Teil – Der goldene See (1919) & Die Pest in Florenz (1919)

Je nach Version werden 1916 oder ab 1917 erstmals DrehbĂĽcher von Fritz Lang verfilmt, den eine Verwundung glĂĽcklicherweise aus den Schlachten des Ersten Weltkriegs herausgeholt hatte. Höchstwahrscheinlich war “Die Hochzeit im Exzentric-Club” (1917) der erste aller Lang-Filme (wenngleich Lang ungenannt blieb), inszeniert von Joe May, der kurz darauf ebenfalls nach Langs Drehbuch “Hilde Warren und der Tod” (1917) ablieferte, welcher bis heute vergleichsweise populär geblieben ist.
Langs wahrer Durchbruch erfolgte aber erst mit seiner beginnenden Regie-Karriere im Jahr 1919, als Lang bei der erstbesten Chance zugreift und sich den Regieposten sichert. Seine erste Regiearbeit ist der im April 1919 uraufgefĂĽhrte “Halbblut” (1919), in dem eine Femme fatale (Ressel Orla) als Halbblut Juanita zwei sie despektierlich behandelnde Männer ins UnglĂĽck stĂĽrzt und dabei selbst in den Abgrund gerissen wird. Lang selbst hatte fĂĽr sein DebĂĽt nicht viele gute Worte ĂĽbrig, betonte aber später mit Nachdruck, wie wichtig ihm diese erste Regie-Erfahrung gewesen war. “Halbblut” gilt heute als verschollen – ebenso “Der Herr der Liebe”, der als zweite Regiearbeit Langs im September 1919 in die Kinos gelangt.
Erst die dritte Regiearbeit ist heute noch gut erhalten geblieben und war in der VHS-Ă„ra ebenso gut erhältlich wie in der DVD-Ă„ra (Fassungseintrag von chilidog): “Die Spinnen, 1. Teil – Der goldene See” kam am 3. Oktober 1919 als erster Teil eines ursprĂĽnglich auf vier Teile angelegten Abenteuer-Zweiteilers in die Kinos. Die u. a. mit Carl de Vogt, neuerlich Ressel Orla, Georg John sowie Lil Dagover besetzte Decla-Produktion lässt einen so jungen wie vermögenden Sunnyboy eine Flaschenpost finden, nach deren Entkorkung ihn die Abenteuerlust packt, gilt es doch, einen – freilich längst toten – Forscher zu retten und einen sagenumwobenen Inka-Schatz zu heben. Freilich ist es Kolportage-Schwulst, wie Lang ihn immer wieder einmal aufgriff und mit dem er sich auch nach seiner US-Phase wieder beschäftigte (“Das indische Grabmal” (1959), “Der Tiger von Eschnapur” (1959)); aber der Mix aus Exotik und Spannung funktionierte, war immens erfolgreich und nimmt vieles vorweg, was einem später in Tintin-Comics oder Indiana-Jones-Filmen wiederbegegnen sollte. Aufgrund der groĂźen Erfolges sah Lang sich dann gezwungen, auch den zweiten Teil in Szene zu setzen… dafĂĽr musste er Abstand von der Regie bei “Das Cabinet des Dr. Caligari” (1920) nehmen – was letztlich Robert Wiene vergönnt war, der damit einen Markstein der Filmgeschichte vorlegt, wenngleich sein eigener Beitrag strittig, meist eher abwertend eingestuft wird.
Wenige Tage nach der UrauffĂĽhrung der ersten erhalten gebliebenen Regiearbeit Langs kam am 23. Oktober 1919 auch eine weitere Verfilmung eines seiner DrehbĂĽcher in die Kinos: “Die Pest in Florenz” wurde von Otto Rippert (“Homunculus” (1916)) inszeniert und gehört heute neben Mays “Hilde Warren und der Tod” (1917) und der ebenfalls von Rippert inszenierten perversen Schauergeschichte “Totentanz” (1919) – die als verschollen gilt, aber in ihren HandlungszĂĽgen an morbid-perverse Bizarrerien Hanns Heinz Ewers’ erinnert – zu Langs dĂĽstersten, abgrĂĽndigsten Drehbucharbeiten fĂĽr andere Regisseure, in denen von Film zu Film deutlicher ein gewisser fin-de-siecle-Nachhall aufspĂĽrbar ist. Das Sittengemälde wurde vor allem wegen Ripperts geschmackvoll-kunstverständiger Gestaltung gelobt, wobei auch die Filmarchitekten und Szenenbildner Röhrig und Warm ihren Anteil am qualitativen Erfolg hatten: beide wirkten sie später auch am “Cabinet des Dr. Caligari” mit – und Warm war auch bereits bei Langs “Spinnen” mit dabei. FĂĽr Lang zeichnete sich hiermit ein Ende seiner Karrie als Auftragsdrehbuchautor ab: “Die Herrin der Welt 8. Teil – Die Rache der Maud Fergusson” (1920) dĂĽrfte die letzte dieser Arbeiten gewesen sein; bei dem Zweiteiler “Das indische Grabmal” (1921), den Lang mit seiner Lebensgefährtin Thea von Harbou nach deren Roman schrieb, wollte/sollte er ursprĂĽnglich auch selbst Regie fĂĽhren.
Worum es in “Die Pest in Florenz” geht, verrät die Inhaltsangabe von PierrotLeFou.



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