Frank Trebbin ist Autor der in mehreren Bänden erschienenen Buchreihe "Die Angst sitzt neben Dir", in der er sich durch das Besprechen von unzähligen Filmen aller Genres (primär Phantastik) einen Namen als Autor und Rezensent machen konnte.
Die folgende Kritik wurde am 12.12.2022 eingetragen.
Franks Bewertung des Films (0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10)
/ 5
„La Spank“ nennt sich ein in einer lothringischen Einöde gelegenes Gehöft, bei dem die schwergewichtige Hausherrin in ihrer eigenen Kneipe, die wie ein billiger Saloon aus einem Italo-Western hergerichtet ist, hübsch fleißig das Hackebeilchen schwingt, denn ihr debiler Sohn Jean-Jean besorgt von der nahe gelegenen Landstraße immer wieder Frischfleisch. Die so Entführten landen ausgeweidet am Haken hängend über einem Feld, aus dessen Erde sich des Nachts eine Horde von Golems quälen. Dies ist die Geschichte von der jungen Charlotte, die in die Fänge der Spank-Familie gerät…
Man nehme ein paar Zutaten aus Tobe Hoopers „TCM“; zwei, drei szenische Motive aus der aktuellen Torture-Porn-Welle um „Hostel“ und Konsorten und die schräge Poesie der besten Filme von Jess Franco – fertig ist „Die Meute“, der da ganz zu recht das diesjährige Fantasy Filmfest eröffnen durfte. Ok, Franck Richards Kino-Erstling kommt – wenn man heutige Zuschauererwartungen zum Maßstab nimmt – nicht ganz an die bisher aus Frankreich bekannten Genre-Knaller wie „Frontier(s)“ etc. heran, doch immerhin bietet diese kleine Produktion genügend bizarren Euro-Trash-Horror, um an die guten alten Zeiten der 1970er Jahre zu erinnern. Und genau das ist der große Pluspunkt von „Die Meute“: gelackte Bilder gibt es hier überhaupt nicht, dafür jede Menge Grimmigkeit, rohe Mordszenen und ein phantasmagorisches Finale, wie man es in den letzten Jahren nur selten gesehen hat. Und wenn man dies alles so betrachtet, dann fragt man sich doch glatt, ob sich hinter Franck Richard nicht wirklich ein alter Recke wie Jess Franco oder gar Jean Rollin versteckt? Fazit: schräg, bizarr, schwer trashig-unterhaltsam. Bildformat 1,78:1. Mit Emilie Dequenne, Benjamin, Biolay, Yolande Moreau, Eric Godon, Philippe Nahon u. a.
Anmerkung: 2011 für SPLATTING IMAGE geschrieben, dort jedoch nicht mehr veröffentlicht.
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