Frank Trebbin ist Autor der in mehreren Bänden erschienenen Buchreihe "Die Angst sitzt neben Dir", in der er sich durch das Besprechen von unzähligen Filmen aller Genres (primär Phantastik) einen Namen als Autor und Rezensent machen konnte.
Die folgende Kritik entstammt der Buchreihe "Die Angst sitzt neben Dir".
Franks Bewertung des Films (0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10)
/ 7
Irgendwo in der Bergen der AllgĂ€uer Alpen liegt das Sanatorium, an dem Professor Orla unter dem DeckmĂ€ntelchen seiner offiziellen Arbeit an der Schaffung kĂŒnstlichen Lebens herumexperimentiert. Der bucklige Gotho ist das willenlose Geschöpf dieses Mini-Frankensteins und wird von ihm immer wieder auf die Suche nach neuen Opfern geschickt. Als jedoch die heimliche Liebe Gothos, die asthmakranke Ilsa, als NĂ€chste fĂŒr ein schreckliches Experiment Orlas herhalten soll, entfĂŒhrt der Bucklige sie in die weitlĂ€ufigen Katakomben unter dem Sanatorium.
BemĂŒht sich einmal der Betrachter und kratzt an der exploitationhaften OberflĂ€che von âDie Stunde der grausamen Leichenâ so kommt ein Horrorfilm zum Vorschein, der die poetischen Momente von âDer Glöckner von Notre Dameâ mit den Body-in-Pieces-Fantasien der letzten âFrankensteinâ-Filme der britischen Hammer Films verbindet. Aus der Sicht des ErfĂŒllungsgehilfen eines typischen Mad Scientists wird eine Geschichte erzĂ€hlt, die natĂŒrlich kaum einiger kruder Details bzw. sadistischer EinfĂ€lle entbehrt. Doch wenn woanders gnĂ€digerweise ausgeblendet wird, hĂ€lt Javier Aguirre noch weiter drauf. Ein Umstand, der in der halluzinatorischen Rattenkampfszene, welche von Hauptdarsteller Paul Naschy (= Jacinto Molina) mit echten Ratten ausgetragen wird, nicht nur fĂŒr Unbedarfte zur Qual wird. Trotz der offensichtlich spekulativen Ausbeute der blutrĂŒnstigen Geschichte zeigt sich in âDie Stunde der grausamen Leichenâ einmal mehr, daĂ guter Horror mit wenig Aufwand, aber visuellem FingerspitzengefĂŒhl zu bewerkstelligen ist. Die deutsche Fassung ist letterboxed (1,66:1), aber deutlich geschnitten. Mit Paul Naschy, Maria Perschy, Vic Winner, Rossanna Yanni u.a.
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